Der Spätfrost an unseren Bäumen

Jedes Jahr haben wir mit Spätfrost zu kämpfen. Viele Pflanzen stehen schon in voller Blüte wenn der Winter noch einmal zurückkommt. Die Eiskalten Nächte sind gefährlich für die zarten Neuaustriebe und können sogar Bäumen schaden. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich Frostschäden jedoch vermeiden.

Frostschäden erkennen

Frost kann unterschiedliche Auswirkungen haben. An den Blättern sind Frostschäden durch braune und eingerollte Spitzen erkennbar. Triebe färben sich durch Frost oft schwarz und trocknen von der Spitze her ein. Die Rinde der Bäume kann durch den Wechsel von Frost und Wärme einreißen oder aufplatzen. Diese Frostrisse sind dann Eintrittspforten für Schaderreger.

Junge Triebe

Die meisten Triebe sind bereits vor dem Spätforst ausgetrieben. Der Frost kann zum Absterben der jungen Triebspitzen führen. Zu erkennen ist das an der schwarzen Färbung und den toten Blättern und Nadeln. Die meisten Bäume können das durch ihre Reservestoffe gut kompensieren. Besonders gefährdet für Spätfrostschäden sind Edelkastanie, Esche, Walnuss, Rosskastanie, Rotbuche, Weißtanne, Schwarznuss, Küstentanne und der Wildapfel. Abgestorbene Triebe entfernen Sie erst nach dem erneuten Austrieb. So können Sie sicher gehen, wie weit das Material wirklich tot ist. Abgestorbene Blätter entfernen Sie sofort, um den Neuaustrieb anzuregen.

Frostrisse

Frostrisse entstehen am Stamm der Bäume. Die Risse können bis tief ins Holz gehen und sind somit vor allem für junge Bäume gefährlich. Erst Hilfe ist gefragt! Ist die Wunde breit und tief, kann der Baum sie oft nicht schnell genug überwallen um Schaderreger auszuschließen. Umwickeln Sie die Schadstelle mit einer schwarzen Folie und fixieren Sie diese mit Gewebeband am Stamm. Nach einer Vegetationsperiode hat der Baum über den Flächenkallus die Wunde geschlossen. Ist der Riss nur schmal, können Sie nicht viel tun. Vermeiden Sie Wundverschlussmittel, da diese das Milieu in der Wunde für Pilze und Bakterien sogar noch verbessern.

Vermeiden Sie Frostrisse indem Sie schon im Herbst vorbeugen. Ein weißer Anstrich vom Stammfuß bis zu den untersten Ästen vermeidet zu große Temperaturschwankungen im Stamm. Genauso wirken um die Stämme gewickelte Bambusmatten. Eine dritte Möglichkeit ist, Holzbretter an die Sonnenseite der Stämme zu lehnen. Achten Sie aber darauf, dass das Holz die Rinde nicht verletzt oder eindrückt.

Der Obstbaum-Trick

Schon im März fangen viele Obstbäume an zu blühen. Umso schlimmer, wenn im April nochmal Schnee und Kälte zurückkommen. Schon eine Frostnacht reicht aus, dass die Blüten absterben. Doch es gibt Hilfe! Die klingt aber umso ungewöhnlicher. Die Blüten sind geschützt, wenn sie mit einem dünnen Eisfilm überzogen sind. Gärtnereien beregnen deshalb in Frostnächten ihre Obstbäume. Das Gefrieren des Wassers auf der Blüte braucht Energie. So bleibt die Temperatur an der Blüte die gesamte Nacht über bei 0°C und sie überlebt den Frost ohne Schaden. Auch Wärmelampen, Kerzen oder Folien helfen, die Blüten zu schützen.

Bäume im Garten oder auf dem Feld sind weniger leicht zu schützen. Sie haben Methoden entwickelt, wie sie mit dem Frost umgehen. Die Birne beispielsweise legt pro Ast zehn bis zwanzig Blüten an. Die äußeren Blüten schützen so die inneren vor Frost und anderen Umwelteinflüssen. Im Herbst entwickeln sich dann pro Zweig in der Regel ein bis zwei Früchte. Apfelbäume handhaben ihre Blütenpracht anders. Auch sie legen mehrere Blüten an. Doch es öffnet sich immer nur eine bis zwei Knospen gleichzeitig. Werden diese nicht befruchtet oder erfrieren, öffnen sich ein paar Tage danach die nächsten Blüten. So verlängert der Baum seinen Blütezeitraum manchmal auf einige Wochen. Die Chance, ein paar geeignete Tage mit Bienenflug und gutem Wetter zu erwischen, ist sehr hoch.

Die Eisheiligen

Vom 11. Bis zum 15. Mai sprechen wir im Volksmund von den „Eisheiligen“. In diesen Tagen trifft uns die eisige Polarluft mit einer gewissen Regelmäßigkeit. So können auch bei zuvor schöner Wetterlage noch einige kalte Tage mit Nachtfrösten hereinbrechen. Vor dieser Zeit sollten Sie empfindliche Pflanzen nicht nach draußen entlassen.

Vorbeugung

In unseren Breitengraden müssen wir jedes Jahr mit Spätfrost rechnen. Deshalb lohnt es sich, rechtzeitig vorzubeugen. Pflanzen Sie empfindliche Pflanzen und Bäume immer an die Südseite an einen Windgeschützten Ort. Gestalten Sie einen Windschutz aus Hecken oder nutzen Sie Garagen oder Gartenhäuschen als Windbrecher. Auch Senken und freie Täler sollten Sie mit frostharten Gehölzen bepflanzen. Beobachten Sie vor allem im April und Mai den Wetterbericht und stellen Sie gegebenenfalls Topfpflanze während kalter Nächte an einen geschützten Ort. So vorbereitet kann auch der Spätfrost Ihrem Garten nichts mehr anhaben.

Die Autorin: Marina Winkler

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