Baumpflege

Tipps zu Pflege und Schnitt von Johannisbeere

Verschieden Sorten von Johannisbeeren (schwarz, rot, weiß)
C. Eicher

Neben Himbeere und Brombeere gehört die Johannisbeere zu den beliebtesten Beerensträuchern in heimischen Gärten. Sie sind robust und widerstandsfähig. Wenn man einige Tipps beachtet, sind sie außerdem einfach zu pflegen. Jetzt im Sommer sind die säuerlichen Beerenfrüchte reif zur Ernte. Sie eignen sich nicht nur hervorragend als kleiner Snack zwischendurch, auch zur Deko oder Weiterverarbeitung in Kuchen, als Nachtisch oder Marmelade sind sie ein Genuss. Direkt nach der Ernte ist der beste Schnittzeitpunkt für die Johannisbeere.

Welche Sorte eignet sich?

Zum Verzehr sind schwarze, rote oder weiße Johannisbeeren geeignet. Die Namensgebung kommt von der Farbe der Früchte. Je nach Geschmack und Vorliebe suchen Sie sich die zu Ihnen passende Sorte aus. Weiße Johannisbeeren beispielsweise sind eine Farbvariante der roten Johannisbeeren und keine eigene Art. Ihre Früchte schmecken milder als die sauren Roten. Die schwarzen Beeren sind besser bekannt als Cassis. Egal, für welche Variante der selbstfruchtenden Beeren Sie sich entscheiden: Um eine bessere Ernte zu erzielen, sollten Sie immer mindestens zwei verschiedene Sorten anpflanzen.

Wieviele Sträucher dürfen es sein?

Der Grund, weshalb Sie mehrere Sträucher anpflanzen sollten, ist das sogenannte „Verrieseln“. Das ist eine Reaktion der Beerensträucher auf schlechte Bedingungen wie Trockenheit, Spätfrost oder zu tiefe Temperaturen in der Blütezeit. Kommt es zu diesen ungünstigen Witterungsverhältnissen, wird ein Teil der Blüten abgeworfen, da nicht alle bestäubt werden. Verhindern können Sie das Verrieseln, indem sie mehrere Sorten der Johannisbeere so dicht wie möglich nebeneinander einpflanzen. Das erhöht die Zahl der befruchteten Blüten und hält den Boden rund herum immer gleichmäßig feucht.

Der richtige Schnitt für Johannisbeeren

Johannisbeersträucher schneiden Sie nach der Ernte im Sommer. So stellen Sie sicher, dass Sie auch im nächsten Jahr wieder reichlich saftige Früchte bekommen. Alte, dicke und verholzte Triebe entfernen Sie mit einer Astschere in Bodennähe, sodass kein Strunk zurückbleibt. Sie tragen bei der nächsten Ernte kaum mehr Beeren, da diese an den zwei- und dreijährigen Hauptästen wachsen. Auch die neuen Triebe sollten Sie bis auf drei kräftige, gut verteilte Äste beseitigen. Durch das Auslichten erhalten junge, grüne Triebe mehr Sonne und Platz.

Aus diesem Grund schneiden Sie die bodennahen Seitentriebe und senkrecht wachsende Konkurrenztriebe der grünen Zweige und Leitäste ebenfalls ab. Seitentriebe, die bereits Beeren getragen haben, kürzen Sie nach der Ernte auf einen kurzen Zapfen von einem Zentimeter ein. Die neu gewachsenen Seitentriebe belassen Sie, wie sie sind.

Illustration Schnitt Johannisbeere
Richtiger Schnitt von Johannisbeeren – Redaktion

Die Ausnahme: Cassis oder Schwarze Johannisbeere

Cassisfrüchte wachsen nicht, wie bei Roten und Weißen Johannisbeeren, an den zwei und drei Jahre alten, sondern an den einjährigen Trieben. Hier ist der Schnitt etwas einfacher: Alle schwachen Triebe werden ohne Ausnahme beseitigt. Die Hauptäste werden im Frühling eingekürzt und zwar oberhalb des zweiten oder dritten langen Seitentriebs. Die ältesten Haupttriebe werden auch bei Cassis vollständig entfernt.

Vor der Pflanzung

Ehe Sie Johannisbeeren in Ihrem Garten anpflanzen, gibt es einige Punkte, über die Sie nachdenken sollten. Angefangen bei der Wuchsform, über die Sorte und die Anzahl bis hin zum Standort, sind diese Vorüberlegungen wichtig, um gesunde, langlebige Sträucher und eine möglichst ertragreiche Ernte zu erhalten.

Kleine Blütenkunde

Immer wieder steht in Büchern, dass bei manchen Bäumen und Sträuchern die Blüten am zwei- oder dreijährigen Ast entstehen. Das bedeutet jedoch nur, dass sich die Knospen nicht an den neu entstandenen Ästen bilden können. Denn Blüten entstehen immer am einjährigen Holz! Selbst, wenn sich dieses an älteren Zweigen bildet.

Illustration Vergleich von Johannisbeere als Stämmchen und Strauch
Johannisbeer-Stämmchen oder Strauch? – Redaktion

Welche Wuchsform soll es sein?

Oft entscheiden sich Gartenbesitzer und Hobbygärtner für Johannisbeer-Hochstämmchen. Die kompakte Krone wächst auf einem schmalen Stamm. Sie benötigen zwar weniger Platz, müssen aber zeitlebens mit einem stabilen Holzpfahl gestützt werden. Weitere Nachteile: Die Ernte fällt nicht so reich aus und sie leben auch nicht so lange wie Sträucher in der natürlichen Wuchsform. Wenn Sie also genug Raum im Garten haben und auf eine ertragreiche Ernte nicht verzichten wollen, pflanzen Sie Ihre Johannisbeeren als Strauch.

Johannisbeerstrauch mit viel Sonne wird gegossen
Sonniger Standort und gut gießen – Redaktion

Welcher Standort ist ideal?

Bei der Auswahl des passenden Platzes für Ihre Sträucher ist genügend Sonne wichtig. Ein sonniger Standort sorgt nämlich für weitaus schmackhaftere Früchte. Achten Sie darauf, dass die einzelnen Sträucher ausreichend Platz haben – auch wenn Sie Verrieseln vermeiden möchten. Johannisbeeren können recht groß werden. Johannesbeeren mögen einen humusreichen Boden, den Sie vor dem Pflanzen gut auflockern. Gießen Sie Ihre Beerensträucher von Anfang an ausreichend. Eine Schicht Rindenmulch hält die Feuchtigkeit im Boden und schützt die Wurzeln außerdem vor Frost.

Die Autorin: Elisabeth Morgenstern

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