Weihnachtsbäume in anderen Ländern

Er ist der Dreh- und Angelpunkt zum Fest: Unter dem Weihnachtsbaum versammeln sich Familie und Freunde zu Weihnachten. Ein Baum ist fester Bestandteil der Weihnachtsbräuche international. Wie er aussieht, das ist allerdings recht unterschiedlich rund um den Globus. Denn abseits des guten alten deutschen Tannenbaums gibt es die verschiedensten Weihnachtsbäume in anderen Ländern. Von der Bananenpalme über den japanischen Lichtbaum bis hin zum Potutukawa Tree in Neuseeland, der sich sogar selber schmückt – bei uns finden Sie eine Übersicht über die schönsten Bäume zum Fest.

Skandinavien: Der Natürliche

In Skandinavien ist die Wahl des perfekten Weihnachtsbaumes ein festes Familienritual und damit eine ernste Angelegenheit. Ob in Schweden, Norwegen, Finnland oder Dänemark – hier ist traditionell ein echter Nadelbaum der Weihnachtsbaumfavorit. Dabei ist Dänemark mit etwa 4.000 Groß-Anbietern der wichtigste Produzent von Nordmanntannen. Von den etwa 100 Millionen Bäumen dort werden jährlich an die 5 Millionen exportiert.

Gefällt wird mit dem Elchstutzen

Ein paar davon landen auch in Schweden an den Verkaufsständen in größeren Städten. Hauptsächlich werden dort allerdings Fichten angeboten. Auf dem Lande greifen Waldbesitzer selbst zu Axt und Säge und bieten oft auch Freunden und Nachbarn an, sich ein Exemplar aus dem eigenen Wald zu holen. Dabei gibt es eine höchst unorthodoxe aber in der Tat oft praktizierte Fäll-Methode: Mit dem Elchstutzen wird der Stamm etwa 20 Zentimeter über dem Boden einfach „abgeschossen“ und der Baum fällt dann in Zeitlupe um.

Übrigens: Nicht wenige Schweden brüsten sich damit, noch nie im Leben Geld für einen Weihnachtsbaum bezahlt zu haben. Nach Angaben des schwedischen Waldbesitzer- und Bauernverbandes werden jährlich ein Fünftel der Weihnachtsbäume einfach aus den einsamen schwedischen Wäldern gestohlen.

Edel und nachhaltig

Wichtig: Ein skandinavischer Weihnachtsbaum zeichnet sich durch ein Höchstmaß an Natürlichkeit aus. Geschmackvoll, ästhetisch und sehr edel soll er sein. Meist mit Echtwachskerzen und hochwertigem traditionellen Baumschmuck ausgerüstet, ist der Baum der unangefochtene Mittelpunkt des Weihnachtsfests.

Im Sinne der Nachhaltigkeit greifen zudem in jüngster Zeit immer mehr Skandinavier zum wiederverwendbaren Weihnachtsbaum aus Holz. Zusammensteckbar, nadelfrei und ein bisschen extravagant – diese elegante Alternative zur klassischen Tanne findet mehr und mehr Anhänger.

Fotos: pixabay

Indien: Die Weihnachtspalme

Tannen? In Indien leider Fehlanzeige! Daher gehen die Inder ganz pragmatisch an die Baumfrage heran. Die Lösung heißt: mit vorhandenen Mitteln arbeiten. Aus Mangel an Tannen werden hier einfach Palmen und Mangobäume mit Lichterketten geschmückt. Statt Adventskränzen hängen verzierte Mangoblätter an Wänden und Gebäuden. Damit ist dies eine besonders ausgefallene Form der Weihnachtsbräuche international.

In Bangladesh ist man gleichermaßen kreativ. Hier werden traditionell die Bananenstauden wie die Weihnachtsbäume in anderen Ländern zum Fest geschmückt. Zusätzlich bindet man deren große Blätter zu Bögen zusammen und entzündet darunter kleine Lichter.

Libanon: Keimlinge als Zier

Da im Libanon fast ein Drittel der Menschen Christen sind, wird auch hier unter einem traditionellen Weihnachtsbaum gefeiert. Zusätzlich dazu spielen allerdings weitere Pflanzen eine wichtige Rolle. Zwei Wochen vor Heiligabend werden Erbsen-, Bohnen- oder Linsensamen in mit Wasser getränkte Wattebausche eingelegt. Bis zum Fest erreichen diese Setzlinge eine Größe von etwa 15 Zentimetern. Besonders die Kinder haben großen Spaß daran, mit den Keimlingen die Weihnachts-Krippen zu verzieren.

Ihr Weihnachtsbaum im Garten lässt die Nadeln hängen?

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Neuseeland: Pohutukawa Tree

Pohutukawa Tree – schon der Name ist ein Fest. Der auch als Eisenholzbaum oder New Neuseeland Christmas Tree bezeichnete Baum ist einer der speziellsten Weihnachtsbäume in anderen Ländern und einzigartig innerhalb der Weihnachtsbräuche international. Seine Superkraft: Zum Fest schmückt er sich einfach selbst. Denn exakt zur Weihnachtszeit entfaltet der neuseeländische Weihnachtsbaum eine beispiellose und eindrucksvolle Blütenpracht. Nur dann trägt er seine charakteristischen puscheligen Pinselblüten. Und wie es sich gehört, erstrahlen sie dem Anlass angemessen in der klassischen Weihnachtsfarbe Rot.

Dieser Baum schmückt sich selbst

Anders als Weihnachtsbäume in anderen Ländern zieht der neuseeländische Vertreter zu den Feiertagen mitnichten in die Weihnachtsstube ein. Denn schließlich herrscht zu dieser Zeit herrlichste Sommerzeit im Land. So wird Weihnachten dort traditionell bei schönsten Wetter und angenehmen Temperaturen nach Möglichkeit im Freien gefeiert. Gern auf Wiesen, am Strand oder eben unter einem herrlich blühenden Pohutukawa Tree. Und mit der Gewissheit, dass derselbe Baum im nächsten Jahr um die gleiche Zeit am selben Ort wiederum in seiner ganzen Pracht erstrahlen wird. Eine wunderbar nachhaltige Art und Weise, sich an einem Weihnachtsbaum zu erfreuen, oder?

Australien: Aus Plastik mit viel Deko

Den Australiern geht es da wie den Neuseeländern: Weihnachten fällt bei ihnen mitten in den Hochsommer. Daher trifft man sich mit Familie und Freunden ebenfalls am Strand oder schlichtweg im Garten zum Barbecue. Und da dort keine Tannen wachsen, wird konsequent ein Plastikbaum geschmückt. Dabei gilt das Motto: Gern sehr hoch, aber vor allem dicht beladen.

Südamerika: Watte als Schnee

Das Dilemma der fehlenden typischen Tannenbäume trifft leider so ziemlich alle Länder auf der südlichen Halbkugel. In Brasilien greift man deshalb auf festliche Weihnachtssträuße aus Pinienzweigen oder vergoldete, trockene Baumäste zurück. Und in ganz Südamerika werden im öffentlichen Raum zum Teil hochkomplexe Kreationen künstlicher Weihnachtsbäume erschaffen, bestehend aus riesigen Stoffbahnen, Lichtschläuchen und teilweise nur aus Lichterketten. Im heimischen Wohnzimmer überwiegt oft der schlichte Plastikbaum. Welcher, dekoriert mit Wattebauschen zur Schneeimitation, immerhin ein wenig winterliche Stimmung simuliert.

Fotos: pixabay

USA: Frasertanne ist Favorit

Schaut man sich Weihnachtsbäume in anderen Ländern an, darf ein Blick in die USA nicht fehlen. Hier ist die Frasertanne der Favorit. Ursprünglich ist diese Tannenart in den südlichen Appalachen auf einer Höhe von 1.200 bis 2.040 Metern beheimatet. Mittlerweile gibt es aber unzählige gigantische Plantagen zur speziellen Weihnachtsbaumzucht.

Die kurzen Nadeln der Frasertanne stehen sehr dicht um den Trieb. Der gesamte Baum verströmt einen angenehm harzigen Duft. Er ist zwar nicht ganz so haltbar wie die Nordmanntanne aber länger als die meisten Fichtenarten. Die Frasertanne ist besonders wegen ihrer hohen Schnittverträglichkeit so begehrt. Denn nichts lieben die Nordamerikaner so sehr, wie Perfektion bei ihrem Weihnachtsbaum. Dank der Schere entstehen extrem gleichmäßige, dicht verzweigte pyramidale Bäume. Wegen der flachen Wurzeln kann die Frasertanne zudem hervorragend als lebender Weihnachtsbaum im Container genutzt werden.

Kopfüber von der Decke

Doch wie bei den Kanadiern ist auch in den USA mittlerweile etwa jeder dritte Baum aus Plastik. Und die Amis setzen noch eins drauf. Sie haben einen der lustigsten Weihnachtsbräuche international. Denn mancherorts, da hängen die (künstlichen) Weihnachtsbäume kopfüber von der Decke.

Dieser Trend hat seinen Ursprung in den Anfängen der Weihnachtsbaumtradition. Ursprünglich hängte man sich grüne Zweige ins Haus, um während des dunklen Winters Licht und Hoffnung zu verbreiten. Nach und nach wählte man immer größere Zweige dafür und schließlich ging man irgendwann dazu über, ganze Bäume aufzuhängen. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein war dieser Brauch in Osteuropa verbreitet.

Essiggurke als Baumschmuck

Eine weitere lustige Tradition gibt es in den USA in Sachen Baumschmuck. Viele Nordamerikaner verstecken eine Essiggurke zwischen den Zweigen. Derjenige, der die grüne „Christmas Pickle“ entdeckt, wird mit einem kleinen Extra-Geschenk belohnt. Aber Vorsicht, essen kann man die Gurke nicht, denn sie ist nicht echt.

Japan: Der Lichtbaum

Echt sind wie viele Weihnachtsbäume in anderen Ländern auch die in Japan meistens nicht. Hier bestehen die Bäume oft aus Plastik oder Metall. Diese erstrahlen dafür in einem besonders beeindruckenden Lichterglanz. Sogar kleine Laternen schmücken die Bäume manchmal zusätzlich zu den Lichterketten. Nur konsequent also, dass der Weihnachtsbaum in Japan Lichtbaum heißt.

Außerhalb des heimischen Wohnzimmers geben die Japaner dann so richtig Gas. Auf den Straßen, in den Geschäften, in Parks und auf öffentlichen Plätzen finden sich gigantische Lichtinstallationen der Superlative mit tanzenden Weihnachtskugeln, beweglichem Baumschmuck und ähnlichen interaktiven Extras. Je ausgefallener und kreativer, umso besser. Vielfalt ist Trumpf.

Fotos: pixabay

Deutschland: Tanne und Co.

Auch im eher konservativen Deutschland gibt es inzwischen längst nicht mehr nur den klassischen Weihnachtsbaum, auch wenn er Vorbild ist für viele Weihnachtsbräuche international. Allerdings sind künstliche wiederverwendbare Exemplare auf dem Vormarsch, auch beim Baumschmuck ist mittlerweile (fast) alles erlaubt. Doch die meisten wünschen sich noch immer einen echten Baum. Dabei haben sich neben der traditionellen Tanne in den vergangenen Jahren weitere Nadelbaumsorten in den deutschen Weihnachtsstuben etabliert.

Die Deutschen und ihre Tanne

Zwar ist die Nordmanntanne nach Angaben der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit immerhin 75 Prozent noch immer der beliebteste Baum der Wahl. Sie besticht durch ihre weichen, sattgrünen Nadeln, einen dichten Wuchs und eine vergleichsweise hohe Haltbarkeit. Dafür zahlt man allerdings auch einen stattlichen Preis. Zu den etwas günstigeren Weihnachtsbäumen zählen diverse Fichtenarten. Außer bei der Blaufichte sind die dünnen Äste allerdings eine Herausforderung für Baumschmuck und Kerzen. Ebenso empfiehlt es sich, Fichten wegen ihrer kurzen Haltbarkeit in beheizten Räumen erst kurz vor dem Fest zu schlagen.

Kriterium: Haltbarkeit

Kiefern dagegen halten länger und verströmen einen wunderbaren Waldduft. Allerdings: Auch sie sind eher schwierig zu schmücken. Ebenso die Douglasien mit ihren biegsamen Zweigen. Im Luxussegment warten Edeltanne, Colorado-Tanne und Korea-Tanne auf ihren Einsatz. Diese prachtvollen und lange haltbaren Bäume sind etwas teurer und immer noch eher selten im Handel zu finden.

Im Topf oder im Garten

Einige Deutsche greifen zu Weihnachten überhaupt nicht mehr zur Säge und ignorieren ebenfalls den Weihnachtsbaumbasar. Sie wählen stattdessen das Bäumchen im Topf, welches später bei milden Temperaturen an einem schönen Plätzchen eingepflanzt wird.

Andere verzichten sogar ganz darauf, sich überhaupt einen Baum nur für die paar Feiertage ins Haus oder die Wohnung zu holen. Im Gegensatz dazu schmücken sie einen bereits im Garten vorhandenen Baum, der mit Lichterketten und Weihnachtsschmuck die gesamte Adventszeit über Freude verbreitet. Besonders Zwergformen von Fichte und Tanne empfehlen sich wärmstens dafür wegen ihrer nahezu perfekten Weihnachtsbaumform. So hat man nicht nur länger etwas von seinem Weihnachtsbaum, sondern im kommenden Jahr erneut wieder Freude an ihm.

Was zählt: Überhaupt ein Baum!

Es gibt also die unterschiedlichsten – und mitunter recht exotische – Kandidaten für Weihnachtsbäume in anderen Ländern. Egal ob traditioneller Nadelbaum, Weihnachtspalme, Lichterbaum oder gar Plastikexemplar – am Ende zählt innerhalb aller Weihnachtsbräuche international jedoch nicht, aus welchem Material der Baum ist. Worauf es ankommt, ist, sich darunter zu versammeln und im Kreise der Lieben eine schöne Zeit zu verbringen. Und wenn dazu dann noch ein paar Geschenke drunter liegen, das ist ja auch nicht zu verachten! Frohes Fest!

Die Autorin: Claudia Dreckmann

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