Nicht nur für den Adventsmarkt unverzichtbar: Die Edel-Kastanie

Maroni, Ess-Kastanie oder Edel-Kastanie

Wenn es wieder kälter und früh dunkel wird, macht man es sich gerne mit etwas Warmem gemütlich. Auf Martinimarkt, Glüh- oder Christkindelsmarkt sind die Stände mit heißen Leckereien sehr beliebt und immer gut besucht. Eine dieser Leckereien ist von Adventsmärkten nicht mehr wegzudenken: Heiße Maroni. Frisch geröstet aus der gusseisernen Pfanne in einer Papiertüte auf die Hand: So kennen und lieben viele Esskastanien. Doch aus den Früchten der Edel-Kastanie lässt sich noch weitaus mehr machen. Außerdem ist der Baum selbst ein schönes Element für den eigenen Garten.

Edel-Kastanie oder Rosskastanie?

Die Edel-Kastanie, Castanea sativa, ist nur vom Namen her mit der Rosskastanie, einem beliebten Alleen- und Biergartenbaum, verwandt. Diese Namensübereinstimmung kommt aber nur von den auf den ersten Blick sehr ähnlichen Früchten. Eine botanische Verwandtschaft liegt nicht vor. Während die Rosskastanie zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) zählt, gehört die Edel-Kastanie zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Die Edel-Kastanie, auch Esskastanie genannt, ist der einzige europäische Vertreter der Gattung der Kastanien (Castanea).

Merkmale von Castanea sativa

Die Edel-Kastanie ist ein sommergrüner Laubbaum. Ihre Durchschnittshöhe liegt bei 20 bis 25 Metern, maximal kann sie auch bis zu 35 Meter hoch werden. Der Stammumfang beträgt zwischen ein und zwei Metern. Besonders alte Edel-Kastanien kommen aber auch auf vier oder sogar sechs Meter. Der Stamm wächst gerade nach oben. In den ersten Lebensjahren ist die Rinde glatt. Später entstehen spiralförmige Furchen, die sich mit den Jahren verstärken. Die Krone ist rundlich und ausladend. Ess-Kastanien können sehr alt werden: im Durchschnitt zwischen 500 und 600 Jahre. Der „Kastanienbaum der hundert Pferde“ oder „Castagno dei Cento Cavalli“ auf Sizilien wird von vielen als der älteste und dickste Baum Europas bezeichnet. Sein Alter wird auf 2000 bis 4000 Jahre geschätzt. Stammumfang und Höhe liegen bei 22 Metern.

Die Blütezeit der Edel-Kastanie liegt zwischen Mai und Juli. Die langen, gelben, männlichen Kätzchen sind gut erkennbar. Aus den unscheinbaren weiblichen Blüten entstehen die essbaren Früchte, die im Oktober in großen, stacheligen Fruchthülsen am Baum hängen. In den Fruchtschalen befinden sich um die drei Kastanien. Der Baum mag es gerne sonnig, feucht und geschützt. Frost wiederum gefällt ihm gar nicht. Beim Anpflanzen sollten man auf einen entsprechend geschützten Standort achten. Der ideale Boden für die Kastanie ist kalkfrei und sandig und besitzt einen hohen Kalium- und Phosphorgehalt.

Was man mit Maroni alles anstellen kann

Früher waren die Esskastanien vor allem wegen ihres hohen Stärkeanteils (ca. 40 Prozent) als sättigendes Nahrungsmittel sehr beliebt. Der Fett- und Eiweißgehalt von Kastanien ist aber niedriger als der von Nüssen. Daneben liefern Maronen auch Kalium und Vitamin C. Sie lassen sich auf vielerlei Art und Weise zubereiten. Aus Kastanienmehl kann man saftiges Brot oder leckeren Kuchen backen. Aber auch geröstet, gekocht oder geschmort schmecken Esskastanien hervorragend, z. B. als Gemüsebeilage, Suppeneinlage oder Füllung für Geflügel. Püriert lassen sie sich zu Marmelade, Desserts oder Püree weiter verarbeiten. Sie sind also äußerst vielseitig und eignen sich als Zutat in verschiedensten Gerichten.

 

Die Autorin: Elisabeth Morgenstern

 

 

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