Baumwissen

Schmetterlingsbäume im Garten

Schmetterlingsbäume: Pfauenauge und Biene auf einer rosa Blüte
Schmetterlinge und Bienen sind für die Verbreitung von Pollen nötig.- Marina Leon

Schmetterlingsbäume sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern ziehen auch eine Vielzahl von Schmetterlingen und anderen nützlichen Insekten an. Die Pflege dieser zumeist heimischen Bäume ist relativ einfach und erfordert nur wenig Zeit und Aufwand. Für eine umwelt- und tierfreundliche Düngung von Schmetterlingsbäumen sind Bio-Flüssigdünger am besten geeignet.

Es gibt zahlreiche Baumarten, die für Schmetterlinge und ihre Raupen attraktiv sind. Die Standortwahl, der Boden und die Bewässerung sind entscheidend für das gesunde Wachstum dieser Bäume. An heißen Sommertagen und in Trockenzeiten müssen Bäume im Garten unter Umständen zusätzlich bewässert werden.

Bäume im Garten als Lebensraum für Schmetterlinge

Anders als vielfach angenommen, finden die meisten Schmetterlingsarten und ihre Raupen in Bäumen ihren Lebensraum. Viele Baumarten dienen dabei nicht nur als Futterquelle, sondern bieten ihnen auch einen idealen Nistplatz.

Bereits an der Namensgebung etlicher Schmetterlingsarten wird deutlich, dass diese oft Spezialisten für eine bestimmte Baumart sind und ihr ganzes Leben an diesen Bäumen verbringen. Baum-Weißling, Birkenspanner oder Eichen-Zipfelfalter – zahlreiche der etwa 3.700 in Deutschland heimischen Arten sind im Umfeld von Bäumen zuhause.

Der ideale Baum für Schmetterlinge besitzt viele bunte und duftende Blüten, die Schmetterlinge anziehen und als Ort für die Eiablage dienen. Um Schmetterlinge dauerhaft im Garten zu halten, müssen die Bäume außerdem den Raupen als Nahrungsgrundlage dienen.

Es gibt viele verschiedene Arten von Bäumen, die unterschiedliche Schmetterlingsarten anlocken und sowohl im Frühling als auch im Sommer blühen. Ergänzend bieten spätblühende Stauden ein Nahrungs- und Nistplatzangebot den ganzen Herbst hindurch.

Futterpflanze für Raupen

Schmetterlingsbäume werden nicht nur als Nistplatz für Schmetterlinge geschätzt, sondern sie dienen auch als wichtige Futterquelle für Raupen. Weil Schmetterlinge gut die Hälfte ihrer gesamten Lebenszeit im Raupenstadium verbringen, ist es besonders wichtig, dass die Bäume im Garten auch als Raupen-Futterpflanze geeignet sind.

Reine Nektarpflanzen, wie der Schmetterlings-Flieder, dienen nur ausgewachsenen Schmetterlingen als Nahrungsgrundlage. Einen vollwertigen Lebensraum für Schmetterlinge schaffen Sie mit diesen Pflanzen allerdings nicht.

Trotzdem eignen sich viele Stauden und Blühpflanzen ideal als ergänzende Bepflanzung zu den Schmetterlingsbäumen. Dazu gehören unter anderem:

Schmetterlingsbäume: Tagpfauenauge auf einem Schmetterlingsstrauch
Dieses Tagpfauenauge sitzt auf einem Strauch, der seinem Namen alle Ehre macht: Dem Schmetterlingsstrauch. – Marina Leon

Pflanzenschutz bei gefräßigem Nachwuchs

Wenn Schmetterlinge an Bäumen zu Schädlingen werden, sind es oft deren Raupen, weil diese ihren Hunger an Früchten, Blättern, Rinde oder Holz stillen. Apfelwickler, Weidenbohrer, Eichenprozessionsspinner, Buchsbaumzünsler – nicht immer vertragen Bäume den Appetit des Schmetterlings-Nachwuchses so ohne weiteres. Wie man den Besuch der hungrigen Raupen an Ihrem Baum abwenden kann, dabei kann Sie ein Fachbetrieb für Baumpflege kompetent beraten.

Diese Bäume bieten Schmetterlingen einen Lebensraum im Garten

Um Schmetterlingen im Garten ein Zuhause zu bieten, sollten Sie auf Vielfalt setzen. Pflanzen Sie verschiedene Bäume verschiedener Größen und Arten, um ein breites Angebot für unterschiedliche Schmetterlingsarten zu schaffen.

Achten Sie darauf, dass ausreichend Sonne und Schutz vor Wind gegeben ist, damit sich sowohl Schmetterlinge als auch Raupen wohlfühlen können. Die Schmetterlinge werden Ihren Garten nur dann dauerhaft als Lebensraum akzeptieren, wenn sie dort ausreichend Nahrung für ihre Raupen und sich selbst finden. Auch geeignete Plätze zur Eiablage und zum Nisten sind für eine Besiedlung zwingend erforderlich.

Salweide

Die Salweide (Salix caprea) ist ein wichtiger Ort für Schmetterlinge. Etwa 100 Schmetterlingsarten sind bekannt, die die Salweide als Nahrungsquelle nutzen, und ihre Blüten locken Insekten im Frühjahr an. Die Weidenkätzchen sind besonders nützlich für Schmetterlingsraupen, da sie leicht erreichbare Nahrung bieten. Die Sal-Weide ist leicht zu kultivieren und benötigt wenig Pflege.

 

Schmetterlingsbäume: Tagpfauenauge auf blühendem Weidenkätzchen
Die Blüten der Salweide bieten vor allem Raupen Nahrung. – Jan Böhm

Haselnuss

Die Haselnuss (Corylus avellana) ist ein kleiner, buschiger Baum, der für rund 60 Schmetterlingsarten und Raupen ein wichtiger Lebensraum ist. Die gelben Kätzchen der Haselnuss bieten im Frühjahr Insekten wie Schmetterlingen und Bienen reichlich Nahrung. Da die Haselnuss in vielen Waldgebieten heimisch ist, trägt sie zur Erhaltung der Biodiversität bei.

Schmetterlingsbäume: Weibliche und Männliche Blüten der Hasel
Die Blüten der Haselnuss sind im zeitigen Frühjahr üppige Futterlieferanten für Schmetterlinge. – Marina Leon

Schwarzpappel

Die Schwarzpappel (Populus nigra) ist ein großer Baum, der in heimischen Gärten und Parks gepflanzt wird. Sie bietet etwa 40 Schmetterlingsarten einen wertvollen Lebensraum. Die Schwarzpappel ist leicht zu pflegen und gedeiht in einer Vielzahl von Böden, solange sie ausreichend Feuchtigkeit erhalten. Ihre Blüten sind im Frühling und Sommer attraktiv für Insekten und Schmetterlinge.

Schmetterlingsbäume: Blühende Pappel auf einer Wiese
Als Großbaum bietet die Pappel viel Nahrung über den Frühling und Sommer. – Jan Böhm

Die Schlehe

Die Schlehe (Prunus spinosa) ist ein wichtiger Baum für Schmetterlinge und Raupen. Sie bietet etwa 120 Schmetterlingsarten und vielen ihrer Raupen Nahrung und Lebensraum. Der Baum ist anspruchslos und gedeiht gut in unterschiedlichen Gartensituationen. Die weißen Blüten ziehen Schmetterlinge im Frühling an, und im Herbst dienen die Früchte als Nahrung für Vögel.

Schmetterlingsbäume: Weiß blühende Schlehenzweige
Die Schlehe dient 120 Schmetterlingsarten und ihren Raupen als Futter und Lebensraum. – Simone Huss-Weber

Rotbuche

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist ein großer Laubbaum, der in heimischen Gärten Schmetterlinge und Raupen unterstützt. Sie dient etwa 70 Schmetterlingsarten als Lebensraum. Die Buche ist ein langlebiger, schattenverträglicher Baum und bildet dichte Kronen, die Schutz und Zufluchtsorte für Raupen bieten.

Schmetterlingsbäume: Blüten der Buche als Schmetterlingsfutter
Die dichte Krone der Rotbuche bietet zahlreichen Schmetterlingsraupen Unterschlupf und Nahrung. – Jan Böhm

Nistplätze für Schmetterlinge im Garten schaffen

Nistplätze im Garten sind für Schmetterlinge und andere Insekten unerlässlich, um ihre Populationen aufrechtzuerhalten und das ökologische Gleichgewicht zu fördern. Es ist jedoch nicht immer möglich, große Bäume für Schmetterlinge zu pflanzen, insbesondere wenn der verfügbare Raum begrenzt ist.

In solchen Fällen bieten Schmetterlingshotels eine hervorragende Alternative für Gartenliebhaber, die dennoch zur Artenvielfalt beitragen möchten. Schmetterlingshotels sind speziell gestaltete Nisthilfen, die den Bedürfnissen dieser faszinierenden Insekten gerecht werden.

Um ihren Zweck zu erfüllen, sollten sie aus natürlichen Materialien wie unbehandeltem Holz, Bambus oder Rinde bestehen, um eine angemessene Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung zu gewährleisten. Eine hochwertige Verarbeitung ist Pflicht: Denn um die zarten Insekten vor Verletzungen zu schützen, müssen alle Kanten an den Einflug-Schlitzen geglättet sein. Das Schmetterlingshotel sollte ausreichend groß und mit geeignetem Nistmaterial, wie Rindenmulch, Laub oder Gräsern, gefüllt sein, um den Schmetterlingen Schutz und Komfort zu bieten.

Wichtig ist auch, das Schmetterlingshotel in der richtigen Höhe und an einem geschützten Ort aufzustellen, um es vor Wind, starkem Regen und direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Schließlich können Sie die Attraktivität Ihres Schmetterlingshotels erhöhen, indem Sie es in der Nähe von nektarreichen Pflanzen wie Schmetterlingsflieder, Lavendel, Disteln oder Margeriten positionieren, die sowohl als Nahrungsquelle als auch als zusätzlicher Unterschlupf dienen.

Der Autor: Marcel Eckert / Purgrün

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