Seit 1989 wird alljährlich der Baum des Jahres von der Baum des Jahres Stiftung ausgerufen. Im Jahr 2014 trägt die Trauben-Eiche (Quercus petraea) diesen Titel. Repräsentiert wird die Siegerin von der Baumkönigin 2014: Miriam Amyalla. Die Trauben-Eiche wird auch oft als Wintereiche bezeichnet, da sie ihre Blätter nicht, wie sonst bei Laubbäumen üblich, bereits im Herbst und Winter abwirft, sondern diese oft bis ins Frühjahr hinein an den Ästen hängenbleiben.
Schwesterbaumart Stiel-Eiche
Die Trauben-Eiche ist neben der Stiel-Eiche, dem ersten Baum des Jahres 1989, eine der am häufigsten in Deutschland vorkommenden Eichen-Arten. Die Unterscheidung zwischen beiden ist nicht leicht. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sehr langlebig und robust sind, da die Wurzeln tief in den Boden hineinreichen und der Baum somit vom Sturm nicht einfach umgeworfen oder entwurzelt werden kann. Auch eine breite Krone ist für beide Arten charakteristisch. Der Baum des Jahres 2014 ist allerdings toleranter gegenüber Trockenheit und Wärme und nährstoffärmeren Böden, jedoch wenig schattentolerant. Er kann sehr alt werden, durchschnittlich 700 bis 800 Jahre, es existieren aber auch noch weitaus ältere Bäume.
Früher wie heute eine wertvolle Baumart
Der Stamm der Trauben-Eiche ist gerader und aus diesem Grund auf dem Holzmarkt auch wertvoller als der der Stiel-Eiche. Da beide Arten aber sehr langsam wachsen, ist das Holz beider sehr kostbar und teuer – wegen der millimeterbreiten Jahresringe. Früher war die Eiche aber gar nicht unbedingt wegen ihres Holzwertes, sondern vielmehr wegen ihrer Früchte beliebt. Sie dienten nicht nur der ärmeren Bevölkerung als Nahrungsmittel, sondern wurden auch bei der Viehmast – ein viel wertvolleres Handelsgut als Holz zur damaligen Zeit – eingesetzt.
Der Eiche werden zudem gewisse Heilkräfte nachgesagt. Die Rinde ist sehr gerbstoffreich und kann als Tee oder Aufguß zur äußerlichen Anwendung verwendet werden. So wirkt sie straffend und entgiftend. Eichenrinde kann man in der Apotheke kaufen.
Göttliche Verbindung der Eichen
In der Mythologie spielt die Eiche ebenfalls eine wichtige Rolle. Oft wird sie in Verbindung gebracht mit Göttern, die für das Wetter zuständig waren, insbesondere mit Blitz und Donner. Denn die Eiche wird öfter vom Blitz getroffen als andere Bäume. Auch die Götterväter der Griechen, Zeus, und der Germanen, Thor, die beide ebenfalls sehr eng mit Blitz (Zeus) und Donner (Thor) verbunden wurden, standen im Volksglauben in enger Beziehung zur Eiche.
Rund um die Eiche
Auf dem Baumpflegeportal finden Sie weitere spannende Geschichten und interessante Informationen rund um die (Trauben-)Eiche.
Steckbrief der Trauben-Eiche
(Quercus petraea)
Pflanzzeit: Frühjahr
Standort: sonnig bis halbschattig
Wuchs: wird bis zu 25 bis 30 Meter hoch und hat ausladende Kronen
Aussehen: Laubbaum, gelbe Blüten, schöne Herbstfärbung
Geeignet: Straßenbegrünung, Landschaftsgehölz oder als einzelner Haus- bzw. Hofbaum
Boden: sandiger bis lehmiger Boden, mäßig trocken bis leicht feucht
Eigenschaften: großer Laubbaum mit wichtiger Rolle im Naturschutz, heimische Wild- und Heilpflanze
Pflege: geringer Pflegeaufwand, regelmäßiges Gießen, mäßiges Düngen, regelmäßiger Rückschnitt als Heckenpflanze nötig, wächst erst nach einigen Formschnitten dicht, wird sie nicht regelmäßig geschnitten, wächst sie vor allem in die Breite
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