Von Menschen für Menschen

Urlaub und Tourismus auf Streuobstwiesen

Die Streuobstwiesen Europas sind nicht nur in biologischer Hinsicht schützenswert. Von Menschen geschaffen, bieten sie auch heute noch eine hohe Attraktivität für Touristen und Erholungssuchende. Von Ökotourismus über Wanderurlaub bis hin zu Kulturreisen – Landschaften mit Streuobstflächen haben viel zu bieten. Kein Wunder, dass zahlreiche Urlaubsorte ihre Streuobstwiesen als Aushängeschild für Urlauber nutzen.

Streuobstwiesenführungen

Vielerorts bieten Besitzer oder Verantwortliche von Streuobstwiesen Führungen für Besucher an. Die vielen Themenschwerpunkte lassen keine Wünsche offen. Informationen über die Obstbäume, die Sortenwahl oder Pflege werden bei Führungen genauso angesprochen wie Insekten, geschützte Tierarten oder die biologische Vielfalt. Für jeden Besucher ist etwas dabei. Nicht selten enden Streuobstwiesenführungen in einer Verkostung der Produkte, die auf den Wiesen entstehen. Dabei spielt die Jahreszeit kaum eine Rolle, denn die Wiesen bieten zu jeder Zeit ein reiches Angebot an Köstlichkeiten.

Führungen müssen nicht unbedingt lehrender Natur sein. Auch Kindernachmittage werden gerne angeboten. Basteln mit Naturmaterial, Kochen von Apfelmus aus selbst gepflückten Früchten oder Herstellen von Blumenkränzen sind nur ein paar mögliche Aktivitäten unter Streuobstbäumen.

Wanderungen – aktiv in der Natur

Wer sich sportlich betätigen und die Landschaft genießen möchte, der ist mit einer Streuobstwiesen-Wanderung richtig bedient. Dabei ist jedes sportliche Level denkbar. Ob anstrengende Bergtouren durch höher gelegene Bergwiesen oder entspannte Schlenderwege durch die blühenden Streuobstbestände: Für jeden ist das Richtige dabei. Auch Erlebniswanderungen, kulinarische Wanderungen oder Themenwanderungen stehen auf dem Programm. Besonders reizvoll sind Wanderungen, wenn sie mit einer Verkostung der zahlreichen Produkte aus Streuobstwiesen ausklingen. Ein Genuss für Körper und Geist.

Kulinarische Verwöhn-Momente

Kulinarische Highlights aus Äpfeln? Im ersten Moment lässt sich dieser Gedanke nicht mit der Vorstellung einer Streuobstwiese vereinen. Doch der Eindruck täuscht. Äpfel eignen sich für eine Vielzahl an Gerichten und Getränken. Apfelsaft aus verschiedenen Sorten, Apfelwein und Most, Apfelmus, Kuchen und Torten, Nachspeisen, Strudel oder Apfelmus – langweilig wird es so schnell nicht. Und dabei gibt es auf Streuobstwiesen viel mehr Obstsorten als nur Äpfel.

Immer mehr Cafés und Restaurants bedienen sich der Streuobsternte. Gerade Kuchen und süße Nachspeisen überzeugen durch ihre hohe Vielfalt und locken Besucher an. Nach einer Wanderung durch die Streuobstbestände schmecken die Obst-Spezialitäten besonders gut.

Auch Verkostungen werden immer häufiger angeboten. Die unterschiedlichen Apfel- und Birnensorten können nur bei Direktvermarktern bezogen werden. Die Supermärkte bieten lediglich wenige, modern gezüchtete Sorten zum Verkauf an. Eine Verkostung macht deutlich, wie unterschiedlich die Früchte in Geschmack und Konsistenz sind. Hier wird klar, warum manche Sorten als Saft, Most, Mus oder als Tafelobst bevorzugt werden.

Kultur erleben

Wer seinen Erholungsurlaub mit Kultur verbinden möchte, der kann sich im Streuobst-Infozentrum umsehen. Neu eröffnet hat das bisher größte Info-Zentrum mit angeschlossenem Streuobst-Café und Regionalladen in Mössingen. Die Stadt Bruchsal hingegen bietet ein Museum für Streuobst. 45 hochstämmige Streuosbtbäume alter, regionaler Sorten können hier betrachtet werden. Oder soll es eine Mischung aus Kultur und Genuss sein? Das Deutsche Apfelweinmuseum in Frankfurt verbindet beides bei einem Besuch!

Gerade mit Kindern lohnt es sich, in Lehrzentren für Streuobst vorbeizuschauen. Die vielen Beschäftigungs-Möglichkeiten auf den Wiesen sind nicht nur ein guter Ausgleich zum Schulalltag, sondern geben den Kindern auch ein Gefühl für die Schönheit der Natur und die Erhaltungswürdigkeit alter Kulturgüter mit.

Streuobstwiesen-Angebote im Jahresverlauf

Unter blühenden Obstwiesen spazieren und das Summen der Bienen genießen – Urlaub in Streuobstwiesen-Landschaften ist im Frühling und Sommer ein Genuss. Aber im Winter? Auch in der kalten Jahreszeit haben die Wiesen – oder vielmehr ihre Produkte – viel zu bieten.

Im Frühling steht die Streuobstwiese in voller Blüte. Der Anblick lockt Spaziergänger genauso auf den Plan wie Künstler und Fotografen. Wanderungen durch die schönen Obstlandschaften sind bis in den Herbst hinein möglich. Kinder und Familien können Workshops und Führungen teilnehmen und die Wiesen eignen sich hervorragend für ein Picknick im Baumschatten.

Im Herbst laden die Wiesen zur gemeinsamen Ernte und Verarbeitung der Produkte ein. Äpfel, Birnen, Nüsse, Mirabellen und Beeren wollen zu leckeren Gerichten verarbeitet werden. Zahlreiche Workshops und Gemeinschaftsaktionen bieten Urlaubern die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen und ein Teil der Verarbeitungskette zu werden. Es ist erstaunlich, wie viele Gerichte und Getränke sich aus dem Obst zaubern lassen.

Der Winter auf der Streuobstwiese ist karg. Die Bäume haben keine Blätter und für Wanderungen ist es zu kalt. Dennoch gibt es viel zu tun! Die Bäume brauchen einen Schnitt und Besucher können die Kunst des Baumschneidens lernen. Vor allem aber bietet der Winter Zeit, die kulinarischen Produkte der Streuobstwiese zu kosten. Ob verschiedenste Sorten von Lageräpfeln oder die Gaumenfreude von Säften, Most und Apfelwein: Bei Verkostungen ist für jeden etwas dabei. Oder Sie möchten selbst einmal Apfelwein herstellen? Auf vielen Streuobstwiesen können Interessierte im Winter an Kursen teilnehmen.

Veranstaltungen und Termine rund um Streuobstwiesen

Sie wollen aktiv werden und suchen nach Streuobstwiesen in Ihrer Nähe? Für Engagierte und Neugierige gibt es auf den Seiten von NABU e.V. Adressen, Projekte, Baumschulen und vor allem einen aktuellen Terminkalender. Hier finden Sie auch Keltereien oder Brennereien in Ihrer Umgebung.

Wie es um die Streuobstwiesen steht, erfahren Sie beim Verein „Hochstamm Deutschland e.V.“. Dort vernetzen Sie sich mit anderen Streuobst-Fans in Ihrer Region. Damit helfen Sie, diese wertvollen Kultur-Landschaften zu erhalten.

Der Mensch und die Streuobstwiese

Essentiell für den Erhalt der Streuobstwiesen ist der Verkauf Ihrer Produkte wie Obst, Saft, Konfitüren und Honig. Damit sind sie die finanzielle Grundlage für die Pflege und den Neuaufbau von Streuobstflächen. Die Öffentlichkeitsarbeit spielt dabei eine wichtige Rolle. In Angeboten wie Workshops und Führungen lernen Menschen das Naturerbe der Streuobstwiesen zu schätzen. Lernen Sie dort die Schönheit dieser ökologisch bedeutsamen Flächen kennen! So helfen Sie bereits, Streuobstwiesen für die nächste Generation zu erhalten.

Streuobstwiesen sind von Menschen geschaffene Ökosysteme. In der heutigen Zeit scheinen Sie wie Inseln der Biodiversität. Während Plantagen streng nach Ertrag ausgelegt sind, liefern die Wiesen zudem Nahrungs- und Futtermittel. Inmitten von Städten dienen sie vielen Menschen als Rückzugs- und Erholungsraum. Ein in sich geschlossenes System, das sich gegenseitig begünstigt. Der Tourismus spielt eine genauso große Rolle für den Erhalt der Streuobstwiesen wie die Vermarktung ihrer Produkte. Helfen Sie mit, Streuobstwiesen zu erhalten!

Die Autorin: Marina Winkler

Streuobstwiesen-Artikel auf dem Baumpflegeportal

Streuobstwiesen kehren langsam ins Bewusstsein zurück. Doch auch sie brauchen Pflege! Beim richtigen Großbaumschnitt beraten Obstbaumexperten Sie gerne. Alle Baumpfleger in Ihrer Nähe finden Sie auf Baumpflegeportal.de! Über die Suchfunktion wählen Sie einen geeigneten Obstbaumpfleger für Ihre Streuobstwiese schnell und einfach aus.

Markus Zehnder, Friedrich Weller: Streuobstbau
29.April 2022
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23.April 2022
Die Mistel: Schmarotzer oder Wundermittel?
21.September 2021

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