Baum des Jahres 2019

Die Heimat der Flatterulme

Die Flatterulme ist eine Baumart der Hartholzaue. Das bedeutet, dass sie gerne an Flussufern steht und auch ab und an nasse Füße verträgt. Der moorige Boden solcher Standorte ist für sie unproblematisch. Durch menschliche Einflüsse ist ihre Heimat stark bedroht und braucht besondere Aufmerksamkeit.

Heimat in den Flussauen

Die Flatterulme gilt als gefährdet und steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten in Deutschland. Grund dafür sind die schwindenden natürlichen Areale, in denen die Flatterulme heimisch ist. Immer weniger Flussauen sind unverbaut und zeigen periodische Überschwemmungen. Begradigte Flussläufer, eingesäumte Ufer und Dämme führen zum Verlust der Auen und all ihrer Bewohner.

Wo die Ulme noch in ihrem natürlichen Refugium vorkommt, hat sie sich ideal angepasst. Oft entwickelt sie lang nach oben ziehende Brettwurzeln, die ihr im nassen Boden einen guten Stand geben. Die Flatterulme wächst in Gesellschaft mit der Schwarzerle und Eschen, die wie sie an feuchte Standorte angepasst sind.

Die natürliche Verbreitung der Flatterulme

Die Flatterulme kehrte nach der letzten Eiszeit nach Europa zurück. Sie wächst heute in Ost- und Teilen Mitteleuropas vor. In Deutschland bevorzugt sie die östlicheren Gebiete und ist besonders in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zuhause. Im Westen gedeiht sie lediglich an Flusstälern wie der Rhein-Main-Ebene, dem Oberrheingraben oder entlang der Donau.

Verbreitungsareale der Flatterulme
Die Heimat der Flatterulme

Karte: EUFROGEN, www.eufrogen.org

Der Auwald

Der Auwald schlängelt sich entlang von Flussufern und Bächen. Charakteristisch für diese Wälder ist, dass die angrenzenden Wasserläufe sie bei Hochwasser regelmäßig überschwemmen. Die Bäume der Aue sind zäh und vertragen Staunässe und Trockenphasen. Außerdem haben sie stabile, weitreichende Wurzelwerke, die ihnen im schlammigen Boden Halt geben.

Probleme durch eine veränderte Landnutzung

Seit dem Mittelalter nutzen die Menschen die Flussauen immer intensiver. Sie rodeten die Wälder, um Weideflächen für ihr Vieh mit Wasserzugang zu erhalten. Später verschlimmerte sich der Zustand, da Flussbegradigungen eine intensive Landwirtschaft ermöglichten.

Zu guter Letzt sorgten Deiche und Uferbefestigungen dafür, dass die begradigten Flüsse bei Hochwasser nicht über die Ufer traten. Ohne die notwendigen periodischen Überschwemmungen fehlt den Auwäldern und angepassten Pflanzen und Arten das zentrale Merkmal ihres Lebensraumes.

Renaturierung gibt Hoffnung

Die Flussauen sind geprägt durch eine hohe Artenvielfalt und bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Der Verlust vieler Feuchtgebiete schlägt sich in der Roten List nieder. Um diesen Trend zu stoppen, laufen aktuell zahlreiche Projekte zur Renaturierung von Flüssen. Dazu gehört der Rückbau eventueller befestigter Ufer, die Anlage von früher natürlichen Mäandern und damit verbundenen Kiesbänken. Auch für den Bestand der Flatterulme ist dies wichtig und zukunftsträchtig.

Auenwälder und Straßenrand

Auch wenn die Flatterulme feuchte Standorte gut verträgt, ist sie nicht darauf angewiesen. Auch trockenere Böden mit genug Niederschlag fallen in ihr Verbreitungsschema. Im Nord-Osten Deutschlands gibt es vereinzelt Alleen mit Flatterulmen zu bewundern. Als echter Zukunftsbaum für Städte und Straßenränder ist die Flatterulme aktuell wenig zu bestaunen, obwohl sie nach Beobachtungen der Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft eine geeignete Stadtbaumart ist. Ihre geringen Ansprüche und die Resistenz gegen das Ulmensterben kommen ihr zusätzlich zu Gute.

Die Autorin: Marina Winkler

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