Raffinierte Baumfällung mit Seilklettertechnik

Haben Sie einen Baum im Garten, der gefällt werden muss, aber nicht so einfach abzutragen ist und schon gar nicht am Stück gefällt werden kann? Wenn der Baum dann auch noch nicht stand- und bruchsicher ist und deshalb kein stabiler Ankerpunkt in der Baumspitze existiert, ist guter Rat teuer. Denn dadurch ist der Einsatz einer Hubarbeitsbühne eigentlich unmöglich und der Einsatz der Baumklettertechnik schwierig. Es sei denn, man findet professionelle Baumpfleger mit viel Erfahrung.

So ein Baumpfleger ist Jakob von Recklinghausen. Ihm fiel bei Arbeiten in einer Villengegend eine abgestorbene, mit Efeu überwachsene Kiefer im Nachbargarten auf. Sie war stark geneigt und drohte, umzustürzen. Auf sein Angebot, den Baum zu fällen, wollten die Besitzer erst nicht eingehen. Sie dachten, da findet sich schon jemand, der das so nebenbei machen kann. Weit gefehlt: Drei Wochen später bekam Jakob von Recklinghausen den Auftrag. Es hatte sich sonst niemand gefunden, der eine bezahlbare Lösung, den wackligen Baum sicher zu fällen, angeboten hätte.

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Der Baum stand in einer Mulde im hinteren Teil des Grundstücks. Mit einem Fahrzeug kam man deshalb nicht so einfach nahe heran. Der Zaun zum Nachbargrundstück hätte aufwendig abgebaut werden müssen und eine Spezialarbeitsbühne, die steile Abhänge bewältigen kann, wäre notwendig gewesen. Das hätte sehr viel Aufwand bedeutet und wäre somit teuer gewesen. Aber auch die Seilklettertechnik konnte nicht ohne weiteres eingesetzt werden, weil der Baum schon längere Zeit abgestorben und damit nicht mehr sicher war.

Jakob von Recklinghausen beherrscht die Baumklettertechnik und ist professioneller Baumpfleger. Er dachte sich eine Lösung aus, mit der er trotz fehlender Stand- und Bruchsicherheit den Baum beklettern konnte. Er spannte zwei Seile (doppelte Sicherheit) horizontal zwischen zwei Kiefern, die rechts und links neben dem zu fällenden Baum standen. Die Seile wurden so platziert, dass sie über den zu fällenden Baum und lotrecht zu dessen Stammfuß verliefen. An diesen Seilen montierte er den Ankerpunkt für das Kletterseil. Hört sich einfach an, ist es aber nicht, weil viele Details beachtet werden müssen. Genaueres können Sie in einem Artikel im Kletterblatt 2013 nachlesen.

Der zeitliche Aufwand blieb mit dieser Technik gering. Drei Personenstunden für den Auf- und Abbau der Traverse und insgesamt einen halben Tag Arbeit. Der Einsatz einer Hubarbeitsbühne wäre in diesem Fall wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen und wenn doch, wäre es mir einem sehr hohen Kostenaufwand verbunden gewesen.