Buchtipp: Wunderwelt Wald

Das Buch „Wunderwelt Wald“ von J.P. Schutten und M. Oberendorff stellt dem Leser den Wald auf eine ganz besondere Art und Weise vor. Er ist voll mit Wundern, die der Betrachter erst entdeckt, wenn er ganz genau hinschaut. Ob Vögel, Pflanzen, Säugetiere, Pilze, Flechten oder Moose – jede Lebensform hat ihren angestammten Platz in diesem komplexen Ökosystem. Und der Mensch? Auch er ist noch von der Natur abhängig, doch lebt er nicht mehr mit ihr im Einklang. Es wird Zeit, den Wald aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Inhalt des Buches

Ein Wimmelbuch für Waldfreunde wäre wohl die passende Beschreibung für „Wunderwelt Wald“. Elf doppelseitige Zeichnungen in schwarz-weiß bilden den Kern des Buches. Diese Suchbilder laden den Leser ein, tiefer in den Wald hineinzublicken. So findet er beim genauen hinschauen eine Kellerassel unter einem Blatt, einen Kleiber am Stamm eines Baumes oder das kleine Eichhörnchen, das sich auf einen hohen Ast zurückgezogen hat.

Doch nicht nur Tiere lassen sich in den Bildern entdecken. In jeder Zeichnung finden sich auch menschliche Spuren. Denn der Wald gehört nicht mehr sich selbst. Der Mensch nutzt ihn, gestaltet ihn, zerstört ihn. Die Texte, die zu den jeweiligen Zeichnungen gehören, zeigen auf, welchen Einfluss der Mensch auf das Ökosystem Wald hat. Sie erklären, wie Bäume sich verständigen, wie Tiere sich durch Evolution weiterentwickeln und warum Menschen heute nicht mehr in der Natur überleben können.

Das sagt die Redaktion vom Baumpflegeportal

Es gibt so viele Bücher über den Wald, dass es eigentlich nichts neues mehr geben kann. Oder? Das Buch „Wunderwelt Wald“ schafft es, den Blickwinkel auf den Wald zu verändern. Es sagt dem Leser: „Schau genau hin“ und gibt ihm durch wunderschön gestaltete Zeichnungen auch gleich die Möglichkeit dazu. Auch wenn die Informationen zum Wald und seinen Bewohnern sich nicht großartig von anderen Waldbüchern unterscheiden, ist die Aufmachung dennoch frisch und innovativ.

Darf es etwas bunter sein?

Die detailverliebten Zeichnungen in „Wunderwelt Wald“ sind alle in schwarz-weiß gehalten. Auf den ersten Blick sieht der Betrachter daher nur einen stillen Wald. Erst durch genaues hinsehen lassen sich die zahlreichen Tiere, Larven und Ungereimtheiten in den Bildern entdecken. Obwohl die Grautöne für den Suchspaß gut geeignet sind, kommt die Farbe im Buch etwas kurz. Die Texte sprechen von bunten, lauten und fröhlichen Wäldern voller Leben. Diese Atmosphäre ließe sich in bunten Bilden sehr gut festhalten. Da lediglich jede dritte Buchseite in Farbe gedruckt ist, schleicht sich beim Lesen doch eine gewisse Melancholie ein. Ob das vielleicht so gewollt ist?

Kinderbuch oder Fachwissen für Laien?

Schon der Einband des Waldbuches mutet durch sein großes Format und die verspielte Schriftgestaltung wie ein Kinderbuch an. Auch im Buch scheinen sich die großen Bilder und die vielen kurzen Wissenstexte zu Tieren, Pflanzen, Futter oder Lebensweise an Kinder zu richten. Erst bei der Lektüre der längeren Texte wird klar, dass hier vor allem Jugendliche angesprochen werden. Trotz der einfachen Sprache und der direkten Ansprache des Lesers, sind die Inhalte abstrakt. Sie zeigen Probleme auf, entführen in vergangene Urzeiten und laden zu Gedankenexperimenten ein. Daher empfiehlt sich das Buch sowohl für junge Leser, als auch für interessierte Erwachsene. Sie alle kommen auf eine leichte, hingebungsvolle Weise in den Genuss erstaunlicher Fakten in der Wunderwelt unserer Wälder.

Über den Autor und die Illustratorin

Jan Paul Schutten wurde 1970 geboren und studierte Kommunikationswissenschaft in Utrecht. Bekannt wurde er vor allem durch seinen internationalen Bestseller „Evolution oder Das Rätsel von allem, was lebt“.

Medy Oberendorff wurde 1975 in den Niederlanden geboren. Sie absolvierte den Master in Wissenschaftlicher Illustration an der Maastrichter Akademie der Bildenden Künste. Besonders bekannt ist sie für ihre atmosphärische Bilder der Tier- und Pflanzenwelt.

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