Der Mandelbaum im heimischen Garten

Der Mandelbaum (Prunus dulcis) gehört zur Gattung der Kirschen (prunus) und der Familie der Rosengewächse (rosaceae.) Auch in heimischen Gärten lässt sich der Baum aus Fernost kultivieren. Er wird vor allem wegen seiner Früchte – der Mandeln – und seiner Blütenpracht im Frühling geschätzt. Entgegen der gängigen Meinungen ist die Mandel keine Nuss, sondern eine Steinfrucht wie Pfirsich oder Aprikose. Lediglich ihr Fruchtfleisch ist nicht essbar.

Physiologie des Mandelbaumes

Der Baum erreicht eine Höhe von drei bis acht Metern. Je nach Sorte bildet er eine ausladende Krone. Durch seinen frühen Blühtermin im Jahr – in der Regeln von März bis April – gilt er als erster Bote des Frühlings. Deshalb steht er oft als reine Zuchtform in Gärten oder am Straßenrand. Zur Befruchtung benötigt die Mandel nicht zwingend andere Bäume, da es auch selbstbefruchtende Arten gibt. Zusätzlich kann die Befruchtung auch durch Mandel- oder Pfirsichbäume erfolgen. Durch die frühe Blüte ist der Mandelbaum sehr spätfrostgefährdet und braucht warme Temperaturen, um Früchte zu bilden. Trotzdem ist er in unseren Breiten winterhart und widerstandsfähig.

Mandelbaum pflanzen und pflegen

Obwohl der schöne Baum aus Fernost stammt, kann er auch in deutschen Gärten Fuß fassen. Er ist recht einfach zu pflanzen und zu pflegen. Der Baum ist winterhart und liebt warme Sommer. Der beste Zeitpunkt, einen Mandelbaum zu pflanzen* ist im Spätsommer, wenn die Gefahr von Trockenheit nicht mehr hoch ist. Junge Bäumchen reagieren empfindlich auf Hitze und zugige Standorte. Der Boden sollte tiefgründig und wasserdurchlässig sein. Am besten gedeiht der Baum im Halbschatten, wo er nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist. Hilfreich ist leichtes Wässern in den ersten zwei Jahren und gegebenenfalls eine Düngung vor der Blütezeit. Hat der Mandelbaum die erste Zeit gut überstanden, ist er durch seine Blütenpracht und den Ertrag an Mandeln eine echte Bereicherung für jeden Garten.

Einteilung der Mandel-Arten

Mandeln gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Sie werden vor allem anhand der Früchte unterschieden. Grob kann man sie in Bitter- und Süßmandeln einteilen. Bittermandeln enthalten viel Blausäure. Roh sind sie ungenießbar. Süße Mandeln hingegen sind zum Verzehr geeignet. Mandeln lassen sich auch nach dem Härtegrad des Steins einteilen. Es gibt sie von sehr hart (nicht mit dem Nussknacker knackbar) bis weich (mit bloßer Hand zu öffnen). Neben den in Deutschland wachsenden Arten gibt es weltweit noch zahlreiche weitere Sorten der Mandel.

Wem nur an den frühen Blüten des Baumes gelegen ist, der ist mit einem Ziermandel-Baum bestens beraten. Auch sie bringen Mandeln hervor, die jedoch zum Verzehr nicht geeignet sind. Dafür ist ihre Blütenpracht im Frühjahr umso üppiger!

Heimische Mandelarten

SorteMerkmale
FerragnesOptisch sehr schön, mild-aromatisch
FerraduellOptisch sehr schön, mild-aromatisch
FerrastarOptisch sehr schön, etwas trocken, mild-aromatisch
PrinzeßmandelFrüchte und Samen sehr klein, hart, aromatisch
KeilfruchtmandelAngenehmer Geschmack, aromatisch, dünnschalig, leicht zu knacken
PalatinaDünnschalig, leicht zu knacken, sehr aromatisch
Kleine voll kernige SüßmandelKnackig, anfangs pelzig, sonst sehr aromatisch, dünne Schale, kleine Samen

Verwendung der Mandeln

Die Verwendung der Mandel richtet sich nach der Sorte. Es gibt Süße Mandel und Bittermandel.

Die Süße Mandel

Süße Mandeln finden Verwendung als Backzutat, zur Herstellung von Marzipan, Likören oder als Knabberei in rohem Zustand. Durch kurzes Überbrühen löst sich die bittere braune Haut leicht vom Mandelkern. Danach lässt sie sich zu „Mandelmehl“ verarbeiten. Es ist vor allem für Allergiker eine gute Alternative zu Weizenmehl und findet Verwendung in unterschiedlichen Mehlspeisen. Auf Jahrmärkten wird sie oft als gebrannte Mandel angeboten. Die mit karamellisiertem Zucker überzogene Nuss erfreut sich großer Beliebtheit. In der Kosmetik findet vor allem das Mandelöl Verwendung. Es gilt als hautpflegend, weshalb es vor allem in Cremes und Badezusätzen vorkommt.

Die Bittermandel

Die Bittermandel dagegen ist wegen ihrem hohen Gehalt an Blausäure ungenießbar. Sie wird zum Großteil in der Kosmetik verwendet. In der Homöopathie und als Aroma-Backzutat kann sie in kleinen, unbedenklichen Mengen eingesetzt werden.

Fazit

Wer sich schon früh im Jahr eine hellrosa Blütenpracht vor dem Fenster wünscht, der ist mit einem Mandelbaum gut beraten. Die winterharten Arten bringen zudem eine reiche Ernte zwischen September und Oktober hervor. Ist es nicht eine schöne Idee, sich beim ersten kalten Wettereinbruch mit einer warmen Decke und selbst gepflückten Mandeln vor den Kamin zu setzen? Gebrannte Mandeln vom eigenen Baum eignen sich zudem gut als kleine Weihnachtsgeschenke. Kurzum: An diesem vielseitigen Baum hat man das ganze Jahr über seine Freude!

Die Autorin: Marina Winkler

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2 Antworten
  1. Alexander

    Hallo,

    danke für den Artikel!
    Ich hätte noch eine Frage, wie lange dauert es, bis der Mandelbaum früchte trägt bzw. nach wie vielen Jahren kann ich zuerst ernten?

    Beste Grüße
    Alex

    Antworten
    • Sylvia

      Unser Bäumchen trug jetzt im zweiten Jahr zehn Früchte. Toll, wir freuen uns auf die Ernte im September.
      Sylvia

      Antworten

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