Erziehung einer Sauerkirsche

Sauerkirschen aus dem eigenen Garten lassen sich mit dem richten Schnitt der jungen Bäume ganz einfach ernten. Eine junge Sauerkirsche kostet nicht viel und passt auch in die meisten Kleingärten. Doch mit dem Kauf geht es erst richtig los. Die Wahl der richtigen Sorte und Wüchsigkeit sind Grundvoraussetzung für langjährige Freude an Ihrem Baum. Die vielen unterschiedlichen Veredelungen machen es möglich, für jeden Geschmack das richtige Bäumchen zu finden. Ausschlaggebend sind jedoch die Pflege und Erziehung des jungen Kirschbaumes. Ist der Baum fachgerecht geschnitten, trägt er auch über Jahre hinweg viele Früchte.

Erziehung eines Kronengerüstes

Ein junger Baum braucht einen starken Mitteltrieb. Dies erreicht der Baumpfleger dadurch, dass er den Haupttrieb etwas einkürzt. Die Sauerkirsche treibt daraufhin stark aus und verzweigt sich. Passiert der Schnitt noch im Winter, reagiert der Baum mit kräftigen Neutrieben. Sie sind Ausgangspunkt für ein Kronengerüst, an dem sich später Fruchtäste mit Blüten bilden. Die meisten Sauerkirschsorten brauchen in den ersten Wintern etwas kräftigere Schnitte, um ausreichend Neutriebe mittlerer Länge zu bekommen.

Zur Erziehung von Gerüstästen beziehungsweise Kronenästen eignen sich bei Sauerkirschen vor allem die stärkeren einjährigen Äste. Beim Jungbaum sind an den starken Neutrieben noch kaum Blüten ausgebildet, da es sich bei den Knospen fast durchweg um Blattknospen handelt. Ein Anschneiden fördert die Triebbildung. Bei schwachen Trieben führt das Anschneiden nur selten zu Neutrieben. Sie haben seitlich fast nur Blütenknospen und können sich somit so gut wie nicht verzweigen.

Junge Sauerkirsche: Zeitpunkt des Erziehungsschnittes

Die Erziehung junger Sauerkirschen erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr. Zwischen Februar und März kommen die Bäume langsam aus der Winterruhe und beginnen, ihre Knospen vorzubereiten. Einen Schnitt zu dieser Zeit verkraften junge Bäume gut, da sie sofort mit dem Wundverschluss beginnen können. Sie reagieren mit dem Austrieb im Frühjahr zeitnah auf den Schnitt und haben bis in den Herbst hinein Zeit, die neu gebildeten Äste abzuhärten. Erst wenn der Baum regelmäßig reiche Ernte trägt, kann der Baumpfleger auf einen Schnitt nach der Ernte umstellen, um den individuellen Sorten-Eigenheiten bestmöglich entgegenzuwirken.

Auf die Sorte kommt es an

Der Begriff „Sauerkirsche“ reicht für weitere Schnittempfehlungen leider nicht aus. Das liegt daran, dass es Sorten gibt, die eher dem Wuchstyp der Süßkirschen ähneln. Sie haben Blüten bis ins ältere Holz. Dieser Ausdruck ist jedoch nicht ganz richtig. Blüten sitzen immer am einjährigen Trieb. Weil diese Blütentriebe oft sehr kurz und deshalb kaum sichtbar sind, sprechen Gärtner von Blüten am zwei- oder mehrjährigen Holz.

Im Allgemeinen bilden Sauerkirschen fast nur an den Ästen des Vorjahres neue Blütenansätze bilden. An älteren Ästen setzen sie nur noch Blatt- bzw. Triebknospen an. Damit ist klar, dass beim Schnitt darauf geachtet werden muss, einjährige Triebe zu erhalten. Nur so vermeidet der Baumpfleger, dass er alle Blütenansätze wegschneidet.

Ein Extrem sind Sorten wie die Schattenmorelle. Bei dieser bilden sich aus den seitlichen Knospen der einjährigen Triebe fast ausschließlich Blüten. Das heißt, es gibt kaum Knospen, aus denen sich Triebe entwickeln. Das führt dazu, dass die Äste im zweiten Jahr verkahlen. Was bleibt, sind lange, kahle Peitschen-Triebe.

Richtiger Schnittzeitpunkt älterer Sauerkirschen

Die richtige Jahreszeit zum Baumschnitt bei Sauerkirschen richtet sich stark nach der Sorte. Man unterscheidet zwei Haupttypen. Der Schattenmorellen-Typ, der fast ausschließlich am einjährigen Holz fruchtet, verträgt den Schnitt nach der Ernte am besten. Dabei werden alle langen Fruchttriebe auf einen geeigneten, seitlichen Ast abgeleitet. Im Erwerbsobstbau schlägt man dabei zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Schnitt erfolgt noch mit den reifen Kirschen an den Ästen. Das erleichtert die Ernte und sorgt dafür, dass im kommenden Jahr wieder neue, kräftige Triebe vorhanden sind.

Der Süßweichsel-Typ hingegen fruchtet nicht nur an einjährigen Trieben, sondern bildet auch älteren Zweigen neue Blütenknospen aus. Sie neigen nicht so stark zu langen Peitschentrieben und benötigen daher auch weniger Rückschnitt. Um einen hellen und gut belüfteten Kronenaufbau zu erhalten, schneiden Profis diesen Sauerkirschen-Typ daher ähnlich wie Süßkirschen. Sie nehmen nach der Ernte oder im Frühjahr nur reibende, kranke und nach innen wachsende Äste heraus.

Vorbeugung von Monilia an Sauerkirsche

Die gängigsten Sauerkirsch-Sorten sind im Vergleich zu Süßkirschen eher schmächtig und weniger langlebig. Oft haben sie besonders in Privatgärten unter dem Pilz Monilia zu leiden. Wenn Sie die Äste nicht durch jährlichen und passenden Schnitt jung halten, verkahlen die älteren Äste recht schnell. Kurzzeitige Abhilfe schafft in diesen Fällen eine „Verjüngung“ bis ins ältere Holz. Der Baum treibt dann zwar meist zuverlässig viel junges Holz aus, aber die starken Schnitte bekommen dem Baum gesundheitlich nicht gut. Der Anfang vom Ende ist eingeläutet. Achten Sie deshalb auf regelmäßige, moderate Schnittmaßnahmen.

Autor: Redaktion

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