Robinien richtig schneiden und pflegen

Helles Laub, weiße Blüten und feine Blätter – mit dem richtigen Schnitt ist die Robinie ein echter Hingucker im Garten und der Stadt. Wie bei den meisten Großbäumen, wächst die Robinie ohne Eingriffe zu einem stattlichen Exemplar heran. Mit ein paar einfachen Tipps geben Sie Ihrem Baum eine schöne Form und beugen Krankheiten vor.

Pflegeleicht und genügsam

Die Robinie überzeugt vor allem Gartenbesitzer mit ihrer Robustheit. Sie wächst gleichmäßig und bildet von sich aus einen geraden, freien Stamm aus. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht dringend notwendig. Um dem Baum jedoch eine bestimmte Form zu geben, Laubkrankheiten vorzubeugen oder störende Äste zu beseitigen, dürfen Sie ruhig Hand anlegen.

Auch der Standort einer Robinie bedarf keiner Besonderheit. Sie verträgt pralle Sonne und mag daher einen hellen, exponierten Standort. Einzig die dünnen Äste neigen dazu, im starken Wind abzuknicken. Leicht geschützt an der warmen Südseite des Hauses ist also ein idealer Platz für den lichten Laubbaum. An ihren Boden stellt die Robinie kaum Ansprüche. Beachten Sie jedoch bereits beim Pflanzen, dass die Robinie zu einem großen Baum von bis zu 25 Metern Höhe heranwächst. Abstand zu Häusern, Wegen und Straßen ist daher Pflicht.

Kugel- und Korkenzieher-Robinie

Einige Sorten der Robinie bleiben von sich aus kleiner. Kugel-Robinien („Umbraculifera“) eignen sich besonders für Zufahrten oder kleinere Vorgärten. Sie erreichen eine Höhe von bis zu sechs Metern und einen Kronendurchmesser von vier Metern. Auch ohne Schnitt bleiben sie klein und behalten eine rundliche Krone. Ein Schnitt ist dann zu empfehlen, wenn die Krone sehr dicht wird. Zu eng stehende und reibende Äste führen dazu, dass die Krone im inneren kahl wird. Regen und Tau kann kaum mehr Abtrocknen und Pilze und Bakterien haben leichtes Spiel. Entnehmen Sie dazu einige Äste aus der Krone. Entfernen Sie diese immer direkt am Ansatzpunkt, sodass keine Aststummel entstehen.

Dasselbe gilt auch für die Sorte „Tortuosa“, die Korkenzieher-Robinie. Sie wächst mit 12 Metern Höhe etwas stattlicher als die Kugel-Robinie und bildet eine lockerere Kronenform aus. Sie überzeugt mit ihren gedrehten Ästen und eignet sich besonders als schmaler, mittelhoher Schattenspender. Wie bei der Kugel-Robinie reicht ein unregelmäßiger, formgebender Schnitt.

Kleine Robinien für den Vorgarten

Die Robinie ist eine schnittverträgliche Baumart. Das bedeutet, sie kann Wunden gut verschließen und verträgt daher einen regelmäßigen Schnitt. Möchten Sie eine Robinie klein halten, beginnen Sie bereits in den ersten Lebensjahren des Baumes damit, ihn zu erziehen. Schneiden Sie dazu alle zu lang gewordenen Äste inklusive des Haupttriebes auf einen weiter unten ansetzenden, kürzeren Trieb zurück. Mit dieser Methode kann die Robinie ohne Probleme weiterwachsen und die Wunde verschließen. Der Fachbegriff dazu heißt „ableiten“ oder „auf Astring schneiden“. Achten Sie darauf, den Schnitt regelmäßig durchzuführen. Mit jeder verpassten Schnittperiode werden die Äste dicker und die Wunden dementsprechend größer.

Starke Eingriffe nur bei starker Schädigung

Ein starker Rückschnitt ist nur ratsam, wenn sich der Baum alleine nicht mehr erholen kann. Es besteht immer ein Risiko, dass der Baum durch zu starken Schnitt abstirbt. Großflächige Krankheiten, stark zurückgefrorene Triebe durch Spätfrost oder Bruchschäden nach einem Sturm rechtfertigen den Versuch.

Schneiden Sie mit einer scharfen Handsäge alle Äste an der Kronenansatzstelle zurück. Es dürfen etwa zehn bis zwanzig Zentimeter Holz stehen bleiben. Diese helfen dem Baum, aus schlafenden Augen neu auszutreiben. Ein solcher Schnitt führt aber zwangsläufig zu einer veränderten Kronenform. Achten Sie in den kommenden Jahren deshalb vermehrt darauf, dass die Krone innen nicht zu dicht wird.

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Achtung giftig und stachelig

Die Robinie ist ein schöner Baum mit zahlreichen Tücken. Sie bildet Dornen an den Ästen und jungen Trieben aus, die bis zu drei Zentimeter lang werden. Handschuhe und reißfeste Arbeitskleidung sind bei der Arbeit mit Robinien unerlässlich. Alle Teile der Robinie, mit Ausnahme der Blüten, sind giftig. Menschen mit empfindlicher Haut reagieren manchmal mit Juckreiz oder leichten Ausschlägen auf Blatt- oder Rindensäfte. Die abgeschnittenen Pflanzenteile eignen sich nicht zum Füttern von Tieren, da diese durch die Gifte krank werden.

Achten Sie besonders auf Hunde und kleine Kinder, die während der Schnittarbeiten anwesend sind. Sie sollten nicht mit den Ästen spielen oder sie in den Mund nehmen. Gängige Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe und ein erhöhter Puls.

Wurzelschosse regelmäßig entfernen

Gerade in Gärten, in denen die Robinie Platz hat, neigt sie zu Wurzelschossen. Das heißt, sie treibt aus oberflächennahen Wurzeln junge Triebe, die nach und nach zu eigenständigen Bäumen heranwachsen. Gerade nach starken Schnittmaßnahmen reagieren manche Robinien mit verstärkten Trieben. Wer regelmäßig Rasen mäht, merkt von den jungen Robinien nicht viel. Werden sie jedoch größer, bilden sie eigene Wurzeln aus und lassen sich nur schwer wieder entfernen. Kleinere Robinien-Sorten wie die Kugel- oder Korkenzieher-Robinie hingegen bilden keine Wurzelschosse aus.

Die Autorin: Marina León

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