Trockenstress bei Bäumen – Anzeichen und Massnahmen

In den vergangenen Jahren litten die Bäume in Deutschland vermehrt an Trockenstress. In den Sommermonaten 2018, 2019 und 2020 gab es langanhaltende Trockenperioden und mehrmals extreme Hitze bis über 40° Celsius. Von Trockenstress besonders betroffen waren Bäume in Siedlungen. Sie stehen exponierter als ihre Verwandten in den Wäldern. Und ihre Flächen sind oftmals verdichtet oder gar versiegelt. Dadurch gelangt weniger Regenwasser in die tieferen Erdschichten und damit an die Wurzeln der Bäume.

Trockenstress – Was ist das?

Trockenstress ist ein Belastungszustand, verursacht durch Wassermangel. Bäume, die durch Trockenheit geschädigt sind, sind häufig auch anfälliger für Schädlinge oder Krankheiten, wie zum Beispiel den Borkenkäfer. Je nach Dauer, Zeitpunkt und Wiederholung von Trockenstress, können Bäume dauerhaft beschädigt werden oder gar absterben. Außerdem können diese Bäume ihre positiven Funktionen nicht mehr erfüllen. Nur gesunde Bäume können die Luft filtern und Kohlendioxid binden. Und nur Bäume mit genügend Wasser können schöne Früchte ausbilden. Ein einzelner Baum verbraucht an einem einzelnen Tag zwischen 200 und 400 Liter Wasser.

Trockenheit zeigt sich im Baumumfeld an rissigem Boden und dürrem Gras.

Jeder Baum hat seine eigenen Strategien entwickelt, um Trockenperioden überbrücken zu können. Wichtig ist, dass nicht jede Reaktion automatisch besorgniserregend ist. Hilfreich ist es, schon bei den ersten Anzeichen den Baum mit einer Bewässerung zu unterstützen. Gewinnt der Baum dadurch nicht an Vitalität, kann die Ursache auch ein Schädling oder eine Krankheit sein. Und auch dann lohnt sich eine Bewässerung, weil der Baum Wasser für seine Abwehrfunktionen benötigt.

Die wichtigsten Anzeichen für Trockenstress bei Bäumen:

  • Zur Verminderung der Verdunstung durch direkte Sonneneinstrahlung lassen einige Bäume ihre Blätter hängen.
  • Um die Transpirationsfläche zu vermindern, werfen manche Bäume auch teilweise Blätter oder gar Zweige ab.
  • Gerät der Baum im Frühjahr in Trockenstress, kann auch die Ausbildung von deutlich kleineren Blättern ein Merkmal von Trockenstress sein. Besonders dann ist es wichtig, den Baum zu bewässern.
  • Ein weiteres Zeichen ist die Bildung von übermäßig vielen und kleinen Früchten.
  • Einige Bäume haben auch eine messbare Abnahme ihres Stammumfanges.
  • Werden Bäume bewässert, erfolgt oftmals eine sofortige Erholung.

Fotos: 1,2 und Header: Jan Böhm;

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Folgende Faktoren haben einen Einfluss darauf, ob trockene Zeiten für Bäume problematisch sind:

  • Jahreszeit der Trockenphase: Tritt die Trockenphase im Frühjahr auf, ist sie besonders problematisch. In dieser Zeit benötigen die Bäume viel Wasser, um sich für das Jahr vorzubereiten. Was im Frühjahr geschieht, prägt den Rest des Jahres. Trockenheit im Sommer ist ebenso kritisch. Im Herbst und am Winteranfang sind trockene Perioden für die Bäume weniger problematisch.
  • Wiederholung und Dauer: Dauert die Trockenperiode bis zu vier Wochen, können das die meisten Bäume gut verkraften. Dauert sie zwei bis drei Monate, ist sie oftmals kritisch. Je öfters sich Trockenperioden in einer Vegetationsperiode wiederholen, desto schwieriger wird es für die Bäume.
  • Baumalter: Am anfälligsten für Trockenstress sind junge Bäume unmittelbar nach der Pflanzung. Sie hatten kaum Zeit, ihre Wurzeln auszubilden.
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Die richtige Pflege von Bäumen bei Trockenstress

In Trockenperioden ist es wichtig, die Bäume mit zusätzlichem Wasser zu unterstützen. Besonders junge Bäume sind auf Hilfe angewiesen, da sie viel Wasser für ihre Verwurzelung benötigen. Dauert die trockene Phase länger als vier Wochen, sollten auch ältere Bäume gegossen werden. Stehen Bäume an versiegelten Plätzen oder auf verdichteten Böden, benötigen sie vorher schon Unterstützung.

Wichtig beim Bewässern ist, dass das Wasser in die tieferen Erdschichten gelangen kann. Dazu ist es besser, weniger oft zu gießen, dafür mit mindestens 75-150 Liter Wasser in einem Gießgang. Ideal dafür ist ein Bewässerungssack. Dieser gibt 75 Liter oder 100 Liter Wasser über 6-9 Stunden kontinuierlich ab. Dadurch gelangt das Wasser in die tieferen Erdschichten, wo der Baum es besser aufnehmen kann. Falls Baumbewässerungssäcke verwendet werden, sollte darauf geachtet werden, dass sie aus einem weichen Kunststoff hergestellt wurden. Die beste Zeit zum Gießen sind frühe Morgenstunden oder späte Abendstunden.

Video-Tipp zum Thema: Der Betriebsleiter der Späth’schen Baumschulen Berlin, Thomas Hoppe, beantwortet im Video-Interview häufige Fragen zum Thema Trockenstress.

Ein Beitrag von: Baumbad Bewässerung

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