Gefahr durch die Marmorierte Baumwanze (halyomorpha halys)

Die Marmorierte Baumwanze (halyomorpha halys) ist ein Schädling an Obst, Gemüse, Sträuchern und Bäumen. Die Baumwanzen-Art ist nicht wählerisch und nutzt über 300 Pflanzenarten als Wirtspflanze. Ursprünglich stammt das Insekt, wie der Asiatische Laubholzbockkäfer, aus Asien. Der globale Handels- und Reiseverkehr brachten die Marmorierte Baumwanze Ende des 20. Jahrhunderts in die USA und letztendlich nach Europa. Insbesondere für Obst- und Gemüsebauern stellt die eingeschleppte Wanze eine große Gefahr dar. Nachgewiesen ist sie Deutschland unter anderem in Berlin, Leipzig, Essen, Frankfurt, Stuttgart und München.

Die Marmorierte Baumwanze

Die Marmorierte Baumwanze gehört zur Familie der Baumwanzen. Umgangssprachlich heißen sie auch Stinkwanzen. Fühlt sich die Wanze nämlich bedroht, sondert sie einen üblen Geruch ab. Ihr auffälligstes Merkmal ist der für Wanzen typische Saugrüssel. Ihr heimischer Doppelgänger ist die Graue Gartenwanze (rhaphigaster nebulosa). Auf ihrem Schildchen zwischen den Flügeln hat sie bis zu fünf helle Flecken und zudem gestreifte Flügelenden. Ihre Bauchunterseite ist hell und ihre Fühlerenden sind weiß. Sie erreicht eine Größe von bis zu 15mm.

Was ist denn das?

Baumpfleger und Baumkletterer sind nicht nur Experten rund um Bäume. Sie kennen sich mit den Bewohnern auf ihren grünen Schützlingen aus, schließlich müssen sie durch Insekten und Pilzen verursachte Schäden am Baum erkennen und bewerten. Sie sind sich nicht sicher, welches Insekt oder welcher Pilz Ihren Baum als neue Heimat auserkohren hat? Es richtet Schaden an? Kein Problem: Über die Suchfunktion des Baumpflegeportals finden Sie schnell einen qualifizierten und erfahrenen Baumpfleger.

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Lebensweise

In Deutschland gibt es bis dato bis zu zwei Generationen pro Jahr. Die Marmorierte Baumwanze überwintert als vollentwickeltes Insekt in Ritzen und Spalten in Häusern. Auch unter Baumrinden findet sie geeignete Überwinterungsstätten. Klettert das Thermometer im Frühjahr auf über zehn Grad, verlässt sie ihr Winterquartier und startet die Nahrungsaufnahme. Ab Mitte Mai paart sie sich. Weibchen legen bis zu 28 Eier auf die Blattunterseite. Bis die Nymphen ausgewachsene Wanzen werden, durchlaufen sie fünf Entwicklungsstadien.

Was macht die Marmorierte Baumwanze gefährlich?

Über 300 Pflanzen zählen zu den Wirtspflanzen der Wanze. Viele davon sind in Deutschland heimisch. Sie bevorzugt vor allem Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen und Himbeeren. Bei den Gemüsepflanzen greift sie Tomaten und Paprika an. Ahorn, Platane und Weiden stehen auch auf ihrer Liste. Der Schädling saugt an den Früchten der Pflanzen und zieht damit den Saft aus deren Gewebe. Bei diesem Vorgang gelangt Speichel des Insekts in das Gewebe der Pflanze. An der Schale der Früchte kommt es zu nekrotischen Flecken und schwammigen Ausbildungen. Zudem bilden sich dunkle, eingefallene Stellen. Im schlimmsten Fall entwickeln die Früchte Deformationen. Diese Schäden machen sie gerade für Obstbauern gefährlich. Breitet sie sich weiter aus, gefährdet sie ganze Ernten.

Natürliche Feinde

Schlupfwespenarten sind ihre natürlichen Feinde – allerdings nur in ihrer asiatischen Heimat. Die Samurai-Schlupfwespen (trissolcus japonicus) legen ihre Eier in den Eibestand der Wanze und unterdrücken so die Wanze. In Deutschland hat die Marmorierte Baumwanze bis dato aber keine natürlichen Feinde. Derzeit gibt es bereits erste Funde der Samurai-Schlupfwespe in Italien und der Schweiz.

Verschiedene Wissenschaftler forschen daran, europäische Schlupfwespenarten zu finden, die der Wanze zu Leibe rücken. Die Erfahrungen mit der Marmorierten Baumwanze stecken also noch in den Kinderschuhen. Aktuell setzen Forscher Pheromonfallen ein, um das Auftreten der Marmorierten Baumwanze festzustellen. Insektizide oder andere Mittel kommen derzeit bei der Bekämpfung nicht zum Einsatz.

Die Autorin: Simone Huss-Weber

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