Die Traubenkirschen-Gespinstmotte

Zum Ende des Frühjahrs und mit dem Start in den Sommer begegnen uns Bäume, die von unten bis oben von der Traubenkirschen-Gespinstmotte eingesponnen sind. Ob beim Spaziergang, am Straßenrand oder im eigenen Garten, die silbrig glänzenden Baumskelette wirken wie aus einer anderen Welt. Der etwas gruselige Charakter rührt daher, dass die Bäume inmitten einer grünen Landschaft wie tot wirken. Sie haben kein einziges Blatt mehr und wirken wie aus einem Horrorfilm. Doch es gibt Hoffnung, denn der Schein trügt. Die Bäume verkraften den Befall der Gespinstmotte in der Regel ohne Probleme.

Biologie der Traubenkirschen-Gespinstmotte

Die Traubenkirschen-Gespinstmotte (Yponomeuta evonymella) lebt fast ausschließlich an der Traubenkirsche. Sehr selten findet sie sich an Faulbaum oder Kirsche. An Traubenkirsche vermehrt sie sich jedoch so stark, dass die Raupen die Bäume nicht selten gänzlich kahlfressen. Der ganze Baum verschwindet unter einem Netz aus Gespinstfäden. Die kahlen Bäume stehen Ende Mai bis Ende Juni als Gerippe in der Landschaft. Die Bäume erholen sich jedoch sehr schnell von der Plage und treiben neu aus.

Die Raupen

Aus dem Gespinst schlüpfen im April gelblich-weiße Raupen. Sie haben schwarze Punkte auf beiden Körperseiten und einen schwarzen Kopf. Die Punkte sind nicht rund sondern sehen aus als wären zwei dicht beieinander liegende Punkte ineinander gelaufen.

Die Falter

Nachdem sich die Raupen verpuppt haben, schlüpfen bald danach die hübschen, kleinen Nachtfalter. Sie haben strahlend weiße Flügeldecken mit kleinen schwarzen Punkten – die Dalmatiner unter den Motten.

Kleine Raupe Nimmersatt

Kurz nachdem die Raupen ans Tageslicht geschlüpft sind, fressen sie die jungen Blätter der Traubenkirsche. Diese liefern die nötige Energie, damit sich die Raupen später verpuppen können. Ist nicht genug Blattmasse am Baum, verhungern die Raupen. Sie sind auf die Traubenkirsche spezialisiert und springen nicht auf andere Baumarten über. Selbst dann nicht, wenn sie schon ihre Netze auf die umgebende Vegetation ausgedehnt haben. Die Gespinste vergrößern sich mit Ausdehnung des Fressbereiches. Sie schützen die Raupen vor Fressfeinden und parasitären Insekten. Zum Ende der Fresszeit ist der gesamte Baum mit Gespinsten bedeckt.

Nur ein Schönheitsfehler?

Die Raupen sind in der Lage, bei einem Befall den gesamten Baum kahl zu fressen. Die „Gerippe“ der Traubenkirsche stehen dann vollkommen eingesponnen wie Mahnmale in der Landschaft und haben auf viele Menschen eine gespenstige Wirkung. Teilweise werden sogar Büsche, Fahrräder oder Bänke, die unter dem Baum aufgestellt sind, mit eingesponnen.

Für den Baum ist der Befall jedoch kein großes Problem. Er treibt neu aus und muss lediglich die paar Wochen der verzögerten Zuckerproduktion einstecken. Einen Monat nach dem Befall ist der Baum wieder grün. Die neuen Blätter sind oft kleiner, bringen aber genug Leistung um folgenden Winter zu überstehen. Lediglich Blüte und Früchte bleiben aus denn die Tierchen nagen die im vorigen Jahr gebildeten Knospen restlos ab. Problematisch ist für die Traubenkirsche ein jährlicher Kahlfraß durch die Gespinstmotte. Ein Phänomen, das nur unregelmäßig auftritt.

Die Traubenkirschen-Gespinstmotte

Foto: James Lindsey at Ecology of Commanster / CC-by-sa-3.0

Gespinstmotten-Arten

Gespinstmotten sind stark auf Baumarten spezialisiert. So befällt die Traubenkirschen-Gespinstmotte ausschließlich die Traubenkirsche. Zusätzlich gibt es die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, die Pflaumen-Gespinstmotte und die Apfel-Gespinstmotte. Die Arten sehen sich sowohl im Raupen als auch im adulten Stadium sehr ähnlich. Sie sind von Laien am besten dadurch zu unterscheiden, an welcher Baumart sie vorkommen. Das bietet zwar keine 100-prozentige Sicherheit, doch sind die Tierchen ihren Wirtsbäumen fast immer treu.

Die Autorin: Marina Winkler

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