Leimringe gegen Frostspanner

Der Frostspanner ist ein Schmetterling, der vor allem an Obstbäumen Schäden verursacht. Die Weibchen klettern in die Baumkrone, um dort ihre Eier abzulegen. Die Larven des Falters sorgen für einen gefährlichen Blattfraß, der über mehrere Jahre den Baum schwächen kann. Mit Leimringen im Spätherbst verhindern Sie den Befall frühzeitig und effektiv.

Der Frostspanner – Lebenszyklus

Es gibt zwei Arten des Frostspanners. Der Große Frostspanner (Erannis defoliaria) ist weniger gefährlich für Bäume und etwas seltener als der Kleine Frostspanner (Operophtera brumata). Dessen bis zu 2,5 Zentimeter lang werdende, grünliche Raupen können bei starkem Befall Bäume und Sträucher innerhalb kürzester Zeit komplett kahl fressen. Der Lebenszyklus beider Arten ist gleich. Im Frühling schlüpfen aus kleinen, roten Eiern. Die gefräßigen Tiere ernähren sich von Knospen, Blättern und Blüten.

Im Juni seilen sich die Raupen zum Boden ab und verpuppen sich unter der Erde. Erst im Oktober schlüpfen aus den Puppen die Falter. Die flugunfähigen Weibchen beginnen, an den Stämmen bis zur Krone zu klettern. Auf dem Weg hinauf paaren sie sich mit den Männchen, die den Baum umkreisen. Oben angekommen legen sie rund um die Knospen ihre Eier ab, aus denen im Frühling wiederum die Raupen schlüpfen.

Betroffene Baumarten

  • Heimische Obstbäume
  • Ziergehölze
  • Beerensträucher

Frostspanner bekämpfen

Frostspannerraupen fressen unermüdlich. Für einen vitalen, kräftigen Baum ist dies nicht schlimmer als ein lästiger Schnupfen. Junge oder vorgeschädigte Bäume dagegen haben deutlich mehr Mühe damit, einen Verlust an Blättern und Knospen auszugleichen. Beugen Sie deshalb frühzeitig vor und entgehen Sie damit einem Befall!

Leimringe am Baumstamm

Was müssen Sie tun? Befestigen Sie im Spätherbst (Oktober bis November) Leimringe an den Baumstämmen und verhindern Sie damit den Aufstieg der Weibchen in die Krone. Dies ist bis in den November hinein sinnvoll, da die Schädlinge bedingt durch den Klimawandel immer später aufsteigen. Die Klebeflächen hindern die Tiere daran, ihren Weg in die Kronen und damit zur Eiablage zu beenden. Verwenden Sie am besten Ringe mit Kriechleim. Dieser hält nur Insekten fest, die in den Leim hineinlaufen.

Fliegende Insekten, welche auf dem Leim landen, kommen hingegen sofort wieder frei und werden nicht geschädigt. Das verhindert, dass Sie auch Nutzinsekten im Leim fangen. Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Ringe noch klebrig sind und tauschen Sie alte Ringe aus. Blätter und kleine Äste auf dem Leim, die den Frostspannern als Brücke dienen, sollten regelmäßig beseitigt werden. Zum Ende des Winters entfernen Sie die Leimringe, um keine Schäden am Baum zu verursachen.

Hungrige Singvögel

Zu jedem Schädling gibt es den passenden Nützling. So auch beim Frostspanner: Singvögel aller Art sowie Spechte haben die kleinen Tierchen auf dem Speiseplan. Bringen Sie Nistkästen an Ihren Bäumen oder in der näheren Umgebung an. Die Vögel werden sich über die nahrhaften Happen zur Aufzucht ihrer Jungen freuen und helfen Ihnen gleichzeitig bei der Schädlingsbekämpfung.

Parasitäre Insekten

Schlupfwespen legen ihre Eier in den Eiern der Frostspanner ab und helfen so, die Zahl der Schädlinge zu dezimieren. Aus den Eiern schlüpfen statt der Raupen des Spanners die eigenen Schlupfwespenlarven. Gartencenter bieten diese Tiere günstig an. Finden sie im Garten genügend morsches Holz und Nistplätze, siedeln sich die Schlupfwespen an und übernehmen für den Gärtner den Kampf gegen die lästigen Raupen.

Weitere Fressfeinde

Die Raupen sind auch für viele andere Tiere ein Leckerbissen. Freilaufende Hühner finden die verpuppten Kokons im Boden oder pflücken die Falter vom Stamm. Einen kleinen Beitrag leisten Spinnen, Käfer oder Raupenfliegen. Bieten Sie daher in Ihrem Garten eine Vielzahl von Gehölzen und Hecken an, um den Nützlingen eine möglichst heterogene Umwelt zu bieten.

Wissenswertes zum Frostspanner

Der Frostspanner gilt als Schädling an Obstbäumen, Ziergehölzen und Beerensträuchern. Der Kleine Frostspanner ernährt sich vor allem von Schlehe oder Haselnuss sowie von Linden, Weiden und Apfelbäumen. Sein großer Bruder hält sich zusätzlich an Eichen und Hainbuchen auf. Unterscheiden lassen sich die Arten nicht nur an ihrer Größe. Im Gegensatz zum Kleinen Frostspanner ist der Große Frostspanner nicht komplett hellgrün. Seine Oberseite ist gelb-braun gemustert.

Do it yourself

Die Eier des Frostspanners sind orange-rot gefärbt. Wer viel Zeit hat, kann mit einer Zahnbürste bewaffnet die Ei-Gelege vernichten. Suchen Sie dazu an den Knospen und in kleineren Rindenrissen nach den Eiern. Wenden Sie nur leichten Druck an, um die Knospen der Bäume nicht zu verletzen.

Professionelle HIlfe für Ihre Bäume

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Sie helfen den Bäumen dabei, lange schön und ertragreich zu bleiben.

Trockenheit und Schädlinge

In den letzten Jahren häufen sich Trockenheit und Hitzewellen im Sommer. Die Bäume leiden sehr darunter und reagieren mit verfrühtem Blattfall und einem schwachen Immunsystem. Die Raupe hat hier leichtes Spiel. Die Bäume haben oft keine Kraft, um sich zu wehren, vor allem dann, wenn sie im letzten Jahr nicht genug Reservestoffe vor dem Winter einlagern konnten. Um die Bäume zu unterstützen, wässern Sie in heißen und trockenen Zeiten Ihre Bäume ausreichend! Sie werden es mit einer grünen Krone und raupenfreien Blättern danken.

Namensherkunft

Der Name Frostspanner besteht aus zwei Teilen. Der erste Wortbaustein „Frost“ weist auf die Paarungszeit der Falter hin. Erst wenn die Temperaturen sinken, pflanzen sich die Tiere fort. Sie nutzen somit eine Jahreszeit, in der es weniger Fressfeinde zu fürchten gibt. Gleichzeitig profitieren sie von der duftstofffreien Luft. Die meisten anderen Arten sind mit der Nachwuchsplanung fertig und stoßen keine konkurrierenden Pheromone aus.

Der zweite Namensteil bezieht sich auf die Fortbewegung der Raupen. „Spannen“ beschreibt in der wissenschaftlichen Sprache eine Fortbewegungsart, bei der die Raupe ihre Körpermitte wie einen Katzenbuckel aufrichtet. Durch das Anziehen der Hinterbeine im Wechsel mit dem Voranstrecken der Vorderbeine kann sich die Raupe bewegen, ohne ihren sicheren Halt zu verlieren. Gleichzeitig erkundet sie mit ihren Vorderbeinen den Untergrund.

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Die Autorin: Marina Winkler

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