Heilkunde rund um die Linde

Die Linde – Baum des Jahres 2016 – zählt zu den Heilpflanzen. Heilmittel aus Lindenblüten wirken entzündungshemmend, beruhigend, schweißtreibend, schleimlösend, blutreinigend, krampflösend, entspannend, harntreibend, schmerzlindernd, verdauungsfördernd und fiebersenkend. Für diese unterschiedlichen Eigenschaften gibt es jeweils passende Rezepte.

Ihr größter Anwendungsbereich ist bei Erkältung, Fieber und Husten. In der Volksmedizin galt die Linde aber auch als Helfer bei Unruhe, Angst und Irritation. Mittel aus Lindenblüten sollen Nerven beruhigen und das Immunsystem stärken.

Lindenblüten

Durch die enthaltenen Schleimstoffe wirken Lindenblüten als Tee oder Dragees hustenlindernd. Die ätherischen Öle und Flavonoide helfen gegen Erkältungen und Gerbstoffe stärken das Immunsystem. Zusätzlich kann man Lindenblüten als Tee aufgießen. Er hilft gegen Erkältungen mit Fieber, regt den Appetit an, wirkt nervenberuhigend und kann Rheuma lindern.

Im Zeitraum von Juni bis Juli blüht die Linde. In dieser Zeit können Sie die Blüten mitsamt den Pergamentartigen Hochblättern sammeln und trocknen. Haben sie eine gelbgrüne Farbe erreicht, sind sie trocken genug und somit haltbar.

Für eine Schwitzkur gießen Sie einen Esslöffel der Blüten in einem Porzellankrug mit 200 Milliliter kochendem Wasser auf und lassen ihn fünf Minuten ziehen. Den Tee anschließend innerhalb einer halben Stunde trinken. Dies regt die Schweißproduktion an und wirkt entgiftend auf den Körper. Vermeiden Sie mindestens für zwei Stunden nach der Behandlung Kälte und Zugluft.

Lindenblüten-Tinktur

Übergießen Sie die Lindenblüten in einem Schraubglas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Die Mischung sollte zwei bis sechs Wochen ziehen. Danach wird der Sud abgeseiht und in eine dunkle Flasche gefüllt. Zur Anwendung dreimal täglich 10-15 Tropfen einnehmen.

Lindenblüten-Öl

Mischen Sie eine Hand voll getrockneter Blüten in einem dunklen Gefäß mit 200 Millilitern Mandel- oder Olivenöl. Dieses sollte nun zehn Tage verschlossen an der Sonne ziehen können. Nach dem Filtern kann das Öl wie eine Creme verwendet werden. Es wirkt entzündungshemmend.

Lindenblüten-Tee

Lindenblütentee kann aus einem Teelöffel voll getrockneter Lindenblüten gewonnen werden. Gießen Sie die Blüten mit kochend heißem Wasser auf und lassen Sie den Sud fünf Minuten ziehen. Am besten schmeckt er mit ein wenig Honig gesüßt. Trinken Sie den Tee heiß, um die beste Wirkung zu erzielen.

Aus der Drogerie

Die in der Drogerie erhältliche Lindenholzkohle eignet sich bei Magen-Darm-Beschwerden. Sie bindet viel Wasser und hilft deshalb bei Entzündungen und Durchfall. Lindensplinttee wird aus dem Bast der Rinde hergestellt und hilft zur Vorbeugung von Nierensteinen oder zur Entschlackung von Harnsäure.

Leckerbissen aus Lindenblüten

Lindenblüten sind nicht nur zu Heilzwecken zu gebrauchen. Ihr herrliches Aroma kann auch zur Herstellung von Aufstrichen verwendet werden. Gut verschlossen halten diese bis zu einem halben Jahr.

Lindenblütengelee

  • 300 g frische Lindenblüten
  • 750 ml Apfelsaft
  • Eine Tüte Geliermittel
  • 500 g Rohrzucker

Geben Sie zwei Hände voll Lindenblüten in eine Schüssel. Diese übergießen Sie mit lauwarmem Apfelsaft, bis alle Blüten bedeckt sind. Gut abgedeckt soll der Sud nun einen Tag ziehen, bevor Sie ihn durch ein feines Tuch passieren. Zerreiben Sie nun eine Tüte Geliermittel mit etwas Zucker und geben Sie es zur Flüssigkeit. Erst wenn alles unter Rühren aufgekocht ist, kommt der restliche Zucker dazu. Ein bis zwei Minuten kochen lassen und in kalt ausgespülte Gläser abfüllen.

Lindenblütenhonig

  • 400 g Lindenblüten
  • 1,5 Liter Wasser
  • 2 Zitronen
  • 1,5 kg Zucker

Kochen Sie Lindenblüten im Wasser fünf Minuten lang auf. Den Sud einen Tag lang ziehen lassen, bevor sie ihn absieben. Geben Sie den Saft von zwei Zitronen und den Zucker dazu. Kochen Sie die Masse noch einmal auf, bis eine honigartige Konsistenz erreicht ist. In kalt ausgespülte Gläser abfüllen.

Anwendungsgebiete von Lindenblüten

Innere AnwendungÄußere Anwendung
ErklältungenDesinfektion von Wunden
Magen-Darm-BeschwerdenWadenwickel bei Fieber
AngstzuständeSchmerzlinderund bei Hexenschuss
FieberLinderung bei Ischias-Schmerzen
BluthochdruckRheumatische Beschwerden
SchlaflosigkeitWassersucht
SchmerzenFalten

Lindenblüten in der Herbstzeit

Die Blätter sind bereits verfärbt und die Wintermäntel haben Ihren Weg aus dem Keller gefunden. Die kalte Zeit beginnt – die Grippezeit. Viele leiden unter Husten oder sogar fiebrigen Infekten. Die Linde schafft hier Abhilfe! Nutzen Sie die Gelegenheit und testen Sie die Wirkung dieses wunderbaren Baum des Jahres 2016!

Die Autorin: Marina Winkler

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Weitere Informationen rund um den Baum des Jahres 2016: Die Winter-Linde

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  1. DIE LINDE - ZÄHLT SIE ZU DEN HEILPFLANZEN? - […] Hierbei solltest du aber vorsichtig sein und dich in dieser Zeit keiner Zugluft aussetzen. Auch Kälte solltest du nach…

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