Macht Efeu Bäume kaputt?

Das Image des Efeus fällt nicht bei allen Baumfreunden positiv aus. Neben den Befürwortern, die vor allem im Winter den grünen Anblick der bewachsenen Bäume genießen, gibt es zahlreiche Ablehner der Kletterpflanze. Oft haben sie klare Vorstellungen vom Verhalten des Efeus an seinem Stützbaum. Durch falsche oder ungenaue Schlussfolgerungen entstanden nach und nach Mythen. Obwohl Efeu für viele Bäume eine Bedrohung sein kann, sind die meisten Gerüchte um den Efeu nicht wahr. Eine klare Differenzierung zwischen Mythos und echten Problemen bringt Licht in die Lebensweise des Efeu.

Mythos: Der blutsaugende Efeu

Schon der griechische Philosoph Theophrastos von Eresos (um 371 – 287 v. Chr.), auch Theophrast genannt, beschrieb den Efeu als Parasit. Er dachte, seine Wurzeln agieren als Strohhalme und entziehen dem Baum lebensnotwendiges Wasser und Nährstoffe. Diese Meinung scheint bei den vielen feinen Wurzeln am Stamm zwar naheliegend, ist jedoch falsch. Efeu besitzt unterschiedliche Wurzelarten. Verankert ist er mit seinen Bodenwurzeln, die ihn auch mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Deshalb heißen sie Nährwurzeln. Aus dem Stamm des Efeus wachsen zusätzlich sogenannte Haftwurzeln. Sie erfüllen lediglich einen Zweck: Sie sollen die Triebe und dickeren Stämme der Pflanze an seinem Stützbaum befestigen und somit ein Emporwachsen in die Krone ermöglichen. Sie sind aber nicht dazu in der Lage, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen.

Vereinzelt kommt es vor, dass sich Haftwurzeln in Nährwurzeln umwandeln. Stehen junge Haftwurzeln in Kontakt mit Boden oder ausreichend Wasser, ändern sie einfach ihre Strategie. Dadurch sind sie in der Lage, in feuchte Spalten von Steinen oder toten Bäumen einzuwachsen. Auch kann es bei Rissen in vitalen Bäumen dazu kommen, dass der Efeu zum feuchten Milieu im Inneren wächst. Kommt es dann zum Dickenwachstum des Baumes, sieht es oft so aus, als wäre der Efeu in den Baum hineingewachsen.

Echte Blutsauger

Auch echte parasitäre Kletterpflanzen sind in Deutschland zu finden. Die Mistel ernährt sich hauptsächlich von ihrem Wirt und besitzt nicht einmal Wurzeln, die mit dem Boden verankert sind. Sie bilden „Haustorien“ aus, mit denen Sie in die Leitgefäße der Bäume eindringen. Derartige Anpassungen besitzt der Efeu nicht.

Mythos: Der beschattende Efeu

Efeupflanzen wachsen meterhoch in die Kronen der Bäume hinein. Daher stammt die Befürchtung, er nähme diesen das Licht zum Wachsen weg. Es ist jedoch eine differenzierte Betrachtung notwendig. Die besten Stützbäume für Efeu sind große, stattliche Individuen. An ihnen wächst die Kletterpflanze den Stamm hinauf. Das spart Ressourcen und sichert dem Efeu einen Platz an der Sonne. Diese Bäume haben weit ausladende Kronen. Blätter für die lebensnotwendige Photosynthese sitzen dort, wo die meiste Sonne hingelanget: An den Feinästen oben und an den Seiten der Krone. Der Efeu hingegen bewächst vor allem den Stamm und dicke Trägeräste. Somit kommt er selten in Lichtkonkurrenz mit dem Baum.

Die Schattenseite

Bei kleineren oder jungen Bäumen sieht die Situation anders aus. Hier kann der Efeu die gesamte Krone überwachsen und somit das Bäumchen zum Absterben bringen. Das ist gar nicht so selten. Der Efeu versucht durch seinen Stützbaum an Licht zu kommen und stoppt damit natürlich nicht, wenn er die Möglichkeit hat, über der Krone seinen Platz zu besetzen. Selbst wenn der Baum abstirbt, bleibt dem Efeu über Jahre hinweg das tote Baumskelett als Stützhilfe erhalten. Je lichter die Krone eines Baumes, desto leichter tut sich der Efeu, nach oben zu klettern. Dichte Kronen werfen viel Schatten und verlangsamen den Efeu. Nadelbäume werden deshlab weit weniger oft überwachsen als großkronige Laubbäume.

Baumpflegerische Hilfe

Um das Zusammenleben von Efeu und Stützbaum für beide Seiten möglich zu machen, müssen Baumpfleger eingreifen. Sie entfernen regelmäßig die Efeu-Triebe aus der Krone, sodass lediglich der Stamm beschattet ist. Dies nützt dem Baum sogar, da die Blätter ein gutes Mikroklima bilden, vor Sonne schützen und beim Verrotten Nährstoffe liefern. Die Konkurrenz in der Krone ist gebannt und die positiven Eigenschaften des Efeu bleiben erhalten.

Mythos: Der erstickende Efeu

Der Efeu bildet meist eine dichte Blätterdecke rund um den Stamm. Die Vermutung liegt nahe, dass damit weder Licht noch Luft an die Rinde dringen und der Baum langsam erstickt. Hierfür gibt es aber keine Belege. Das Gegenteil ist der Fall. Bäume, welche unter Sonnenbrand leiden, wie Rotbuche, Hainbuche und Esche, profitieren von der Beschattung ihres Stammes. Gefährlich wird es für den Baum erst, wenn der Mensch in seiner Beschützer-Wut den Stamm vom Efeu befreit. Über Jahre musste er sich nicht gegen die Sonne schützen und ist ihr nun ausgeliefert. Die so entstehenden Schäden sind nicht dem Efeu sondern dem Menschen geschuldet. Auch könnte der Bewuchs vor Frostrissen schützen, da er Schwankungen in der Temperatur abmildert.

Probleme in der Baumpflege

Einen entscheidenden Nachteil hat das dichte Blätterdach des Efeu dennoch. Blätter und Stämme verdecken fast vollständig den Stamm des Trägerbaumes und machen es fast unmöglich, Baumkontrollen durchzuführen. Dies ist im Wald kaum ein Problem. In Parks, an Straßen und in Gärten, wo die Verkehrssicherheit eine große Rolle spielt, ist das ein echtes Problem. Die Kontrollen, ob der Baum noch standsicher ist, Wunden aufweist oder unter Pilzbefall leidet, dauern viel länger als bei einem „nackten“ Baum. Das treibt die Kosten in die Höhe und führt im schlimmsten Fall dazu, dass Probleme übersehen werden.

Mythos: Der würgende Efeu

Durch die dicken Kletterstämme des Efeus gibt es die Befürchtung, er könnte den Baum regelrecht erdrosseln. Die Efeustämme wachsen zumeist einseitig am Trägerstamm empor. Im Vergleich zum Geißblatt, welches schlingend um den Stamm herumwächst, schnürt der Efeu den Stützstamm nicht aktiv ein. Er wächst dahin, wo Licht ist. Gerade in Wäldern fällt dieses vermehrt von einer Seite ein, weshalb der Efeu nur selten beide Baumseiten emporklettert.

Dickenwachstum und Ankerpunkte

Im laufe der Zeit bildet sich aus den verwachsenen Verzweigungen der Efeustämme eine Art Korsett. Das Dickenwachstum des Trägerstammes und der Efeustämme üben Druck auf die Rinde aus. Die Bäume können in schlimmes Fällen die Efeustämme sogar teilweise wie Fremdkörper umwachsen. Dies kann die Standsicherheit schwächen, da das Dickenwachstum an einigen Stellen weniger konstant verläuft. Gleichzeitig machen die dicken Stämme des Efeu in der Krone den Aufstieg der Baumpfleger mühsam. Sie können von unten schlecht erkennen, welcher Ankerpunkt hält und welcher eventuelle Schäden aufweist. Auch ist der Efeu im Herbst oft von Bienen und Wespen besucht, die den Baumpflegern das Leben schwer machen können.

Mythos: Der umwerfende Efeu

Efeu kann sich in der Krone der Bäume stark ausbreiten und bietet somit zusätzliche Angriffsfläche für Wind und Schnee. Dies ist vor allem bei kleineren oder bereits geschwächten Bäumen ein Problem. Hohe und vitale Bäume können das Mehrgewicht und erhöhte Angriffsfläche meist ausgleichen. Seine Segelwirkung ist prozentual höher, je kleiner der bewachsene Baum ist. Somit gibt es hier eine erhöhte Gefahr für Windwurf und Schneebruch.

Mythos: Der diebische Efeu

Da der Efeustamm direkt am Stützstamm endet, wurzeln beide Pflanzen im selben Boden. Somit besteht die Möglichkeit, dass der Efeu seinen Trägerbaum durch die Kunkurrenz um Wasser und Nährstoffe schwächt. Allerdings wurde in unterschiedlichen Versuchen bestätigt, dass Bäume mit Efeubewuchs oft besser wachsen als Bäume ohne Bewuchs. Dies kommt davon, dass Efeu-Laub kaum zersetzungshemmende Stoffe besitzt. Es hat einen positiven Einfluss auf den Stoffumsatz im Boden. Zusätzlich sorgt der zeitversetzte Laubwurf des Efeus im Frühjahr für eine kontinuierliche Versorgung der Bäume.

Bringt eine Schädigung dem Efeu Vorteile?

Welches Motiv hat der Efeu, seine Trägerpflanze zu schädigen? Genauer betrachtet wird klar, der Efeu profitiert anfangs von einem gesunden, wachsenden Stützbaum. Sein Ziel ist, in möglichst kurzer Zeit in die oberen Waldschichten zu gelangen. Für dieses Vorhaben braucht er in der Regel dreißig bis vierzig Jahre. Oben angelangt wartet ein einfaches Leben an der Sonne auf ihn. Schadet er seinem Baum soweit, dass dieser abstirbt, hat er bereits die obere Ebene erreicht und kann sich auf dem Baumskelett ausruhen. Erst wenn der Baum umfällt, ist der Efeu im Nachteil. Er muss sich einen neuen Stützbaum suchen um nicht im Schatten der anderen Bäume zu leben. Das wirft ihn Jahre in der Entwicklung zurück! Der Efeu profitiert von seinem Trägerbaum allein durch die Höhe und Stabilität seines Stammes. Das Problem dabei: der Efeu sucht sich seine Bäume nicht aktiv aus. Er stoppt nicht, wenn der Trägerbaum abzusterben droht. Das Zusammenspiel zwischen Efeu und Stützbaum steht also fast immer auf der Kippe. Wie fast alle Planzen im Wald stehen sie in Konkurrenz um Licht und Nährstoffe.

Baumpflege als regulierendes Element zwischen Efeu und Baum

Was also tun? Bäume, die regelmäßig auf ihre Standsicherheit kontrolliert werden, sollten möglichst frei von Efeu bleiben. Ist die Kontrolle trotz Efeu möglich, können Baumpfleger den Efeu ab Kronenansatz in Schach halten. Im Wald oder an unproblematischen Standorten lassen Sie Efeu ungehindert in den Bäumen wachsen. Er ist eine wahre Wunderpflanze für die Natur und gerade für Insekten und Vögel eine lebensnotwendige Quelle an Nahrung und Lebensraum.

Die Autorin: Marina Winkler

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Quellen:

22 Antworten
  1. Bernd Miller

    Der Artikel beleuchtet den Efeu leider nur sehr einseitig.

    Ja natürlich sieht der Efeu dekorativ aus, vervielfacht die Brutmöglichkeiten für Vögel und ist eine tolle Bienenweide. An abgestorbenen, efeuummantelten Baumtorsos habe ich am Stammfuß schon haufenweise heruntergerieselten Fledermauskot gesehen.

    Dennoch sucht der Efeu nicht aktiv nach großen Hauptträgerbäumen, die er nicht zuwachsen kann – er nimmt, was ihm zur Verfügung steht. Kleinere Bäume sterben dann halt wegen der übermächtigen Lichtkonkurrenz ab.

    Auch die Windwurfgefahr bei efeubewachsenen Bäumen wird im Artikel verharmlost. Gerade alte Bäume sind in der Vitalität geschwächt und können die vergrößerte Segelfläche statisch nicht ausgleichen. Das zeigen besonders die langjährigen Erfahrungen mit alten Bäumen am Bodenseeufer.

    Dass der Efeu nur von einem gesunden Stützbaum profitiert, ist Quatsch. Er checkt das gar nicht, ob der Stützbaum vital ist oder ob er ihn überwuchert und dann nach etlichen Jahren mit ihm zusammenbricht – er versucht alles und nimmt auf keinen Baum Rücksicht !

    Die Baumkontrolle ist an einem efeuummantelten Baum nur sehr erschwert und manchmal auch gar nicht möglich. Die Vitalität wird durch Lichtkonkurrenz geschwächt und die Krone zieht sich auf einen dünnen außeren Mantel zurück. Wenn da mal aus irgendeinem Grund eine Einkürzug nötig ist, sind keine inneren Ableitäste mehr übrig. Auch für den Baumpfleger ist die Kletterei in einem Efeubaum kein Spaß – für den zahlenden Kunden übrigens auch nicht. Wer bei einer Fällung schon mal mit der Motorsäge den Efeu vom Stamm geschnitzt hat, bevor die Steigeisen Halt finden, kann das nachvollziehen.

    In Bereichen, wo keine besonderen Erwartungen an die Verkehrssicherheit gestellt werden und keine Baumpflege nötig ist – im Wald, Feld und Flur außerhalb der Verkehrs- und Aufenthaltsbereiche – besteht bis auf Ausnahmen kein Anlaß, in den natürlichen Efeubewuchs einzugreifen.

    Dort, wo es hohe Erwartungen an die Verkehrssicherheit gibt, ist die frühzeitige Entfernung des Efeubewuchses an Bäumen sinnvoll und oft auch dringend notwendig.

    Antworten
    • Baumpflegeportal

      Hallo Herr Miller, danke für Ihre Ergänzung! Ich freue mich immer, wenn meine Artikel noch einen Praxisbezug durch Baumpfleger bekommen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es für den Kletterer kein Zuckerlecken ist, einen Efeubaum zu bearbeiten. Und auch das Entfernen von Efeu an Stämmen stelle ich mir noch schwieriger vor als von Hauswänden! Auch Ihren Einwänden gebe ich Recht. Nicht jeder Baum wird mit seinem Efeu-Begleiter alt werden. Der Artikel sollte lediglich mit den Gerüchten aufräumen, dass der Efeu mutwillig seine Bäume schädigt. Dies wäre für ihn aber ja (evolutorisch gesehen) kein Vorteil. Bei Bäumen, welche drohen überwuchert zu werden, wird deshalb oft eine Einkürzung des Efeues bis zum Stamm hin vorgenommen, um die Vorteile der Kletterpflanze weiterhin zu erhalten.

      Antworten
  2. Gerhard Bläß

    vielen Dank für den Beitrag und den Kommentar.
    Eine Einkürzung bis zum Stamm habe ich nicht verstanden. Können Sie dies freundlicherweise erklären.
    mfg
    G. Bläß
    Tel. 04107 7591

    Antworten
    • Baumpflegeportal

      Guten Tag Herr Bläß, mit der „Einkürzung bis zum Stamm“ ist gemeint, dass Sie den Efeu aus dem Kronenraum und an den kleineren Ästen entfernen, ihn aber am Stamm belassen. Dadurch bleibt der Stamm beschattet, der Baum bekommt aber an seiner Krone genug Licht um Photosynthese zu betreiben. Dies ist sozusagen ein Kompromiss für beide Individuen. Wenn noch weitere Frage sind, schreiben Sie uns gerne eine Mail.

      Antworten
  3. Peter Rillinger

    Hallo zusammen!
    Habe Kirschbäume und Apfelbäume die bis in die Krone mit Efeu bewachsen sind.
    Jetzt habe ich mal auf einem Ausleger, des Apfelbaumes den Efeu die Wurzeln die von unten kommen durchtrennt, und zwar alles.Dies ist ca. 2 Monate her und der Efeu ist so grün wie immer???

    Gibt es eine Faustregel, ab wann (Efeuanteil in der Krone), der Baum zu wenig Sonne bekommt?
    Will nämlich meine Obstbäume nicht sterben lassen 🙂

    Danke für eine kurze Antwort.

    Schöne Grüße
    Peter Rillinger

    Antworten
    • Baumpflegeportal

      Guten Tag Herr Rillinger,
      Efeu, der die ganze Krone überwächst, kann Bäume zum Absterben bringen. Die Krone bekommt dann kein Licht mehr und der Baum verhungert. Um den Efeu in Schach zu halten empfiehlt es sich immer, nur den Efeu in der Krone, also von oben bis zum Stammansatz zu entfernen. Geübte Baumkletterer und Baumpfleger können das leisten. Somit ist die Krone frei, der Baum kann über die Blätter wieder Photosynthese betreiben. Entfernen Sie auch den Efeu am Stamm kann es sein, dass die Bäume wegen dem plötzlichen Lichteinfluss Sonnenbrand und Risse an der Rinde bekommen. Sie leben ja schon lange mit dem Efeu zusammen und sind die Schattenwirkung seiner Blätter gewohnt.
      Möchten Sie dennoch den ganzen Efeu zum Absterben bringen, so ist es wichtig, wirklich alle Wurzeln zu kappen. Das Absterben kann sehr lange dauern, teilweise bis zu einem Jahr. In der Zeit könnte der Efeu sogar neue Wurzeln bilden, oder er treibt aus den Wurzeln im Boden neue Triebe. Entfernen Sie deshalb so viel wie Sie erreichen können, um Ihre Chancen zu erhöhen. Falls Sie noch Fragen haben, schreiben Sie uns gerne eine Mail.

      Antworten
      • Resi Ott

        Der stamm meiner Tanne ist ganz vom Efeu eingewachsen jetzt hat sie braune Nadeln und wirft alle ab was kann ich tun .

        Antworten
        • Simone Huss-Weber

          Hallo Frau Ott,
          sind es einzelne, braune Nadeln, könnten Sie versuchen, den Efeu zu entfernen. Die ungewohnte Sonneneinstrahlung auf den Stamm kann den Baum aber zusätzlich Schaden. Das Absterben kann viele Gründen haben, die aus der Ferne nicht exakt beurteilt werden können. Wassermangel, anhaltende Trockenheit und Hitze sind vielleicht weitere Gründe. Es lässt sich daher schwer sagen, dass allein der Efeu daran schuld ist. Am besten fragen Sie einen Baumpfleger vor Ort. Er macht sich bei einem gemeinsamem Termin ein Bild von der Situation und kann konkret sagen, wie es um Ihre Tanne bestellt ist.
          Beste Grüße, Ihr Team vom Baumpflegeportal

          Antworten
  4. janwillem

    Vielen Dank für den sehr gut erklärenden Artikel und die Ergänzungen durch die Kommentare. Ich selbst fühle mich bestätigt, den Efeu prinzipiell an unseren Bäumen zu belassen, werde aber nochmal ein genaues Auge auf die jüngeren Bäume werfen. Genervt bin ich persönlich eiegntlich nur von den „Bodenüberwucherungsfähigkeiten“ dieser faszinierenden Pflanze – wenn da jemand einen Tip hätte…

    Antworten
  5. John Berg

    Hallo Marina Winkler,
    der Mythos Efeu hat mit dem Jahr 2000 seinen neuen Anfang gefunden. Die Artikel vom BUND über Efeu ist mittlerweile überholt. Seit jüngster Zeit explodieren krebsartig invasive Arten wie Efeu und Waldrebe weltweit (auch in Deutschland!). Efeu gilt nach EU Kommission und der IUCN als Invasive Alien Species (Aggressiv bedrohlicher Eroberer). Ich würde mich freuen, die neuesten Erkenntnisse auf diesem Gebiet mal zu beleuchten und sich für eine neue Sichtweise zu öffnen.
    Literatur: John Berg, Efeu an Bäumen, Notwarner der Natur

    Antworten
    • Baumpflegeportal

      Hallo John Berg,
      danke für deinen Kommentar. Deine Ansicht ist sehr interessant und war mir bisher noch nicht bekannt. „Invasive Arten“ hatte ich bisher nur als Arten eingelesen, die eine natürliche Barriere überwunden haben um ein neues Gebiet zu besiedeln (oft mit Hilfe des Menschen). Das dies bei Hedera Helix der Fall sein könnte, habe ich bisher nicht gehört (in Deutschland). Der Efeu steht immer wieder in der allgemeinen Diskussion, was in diesem Artikel auch deutlich wird. Da wir unsere Artikel aktuell halten möchten, werde ich mich gerne in die Materie einlesen. Danke für deinen Literaturhinweis und die neue Sichtweise.

      Antworten
    • Larissa

      Hallo John Berg
      Was ich mich frage: Hedera helix ist ja eigentlich in Mitteleuropa heimisch. Bedeutet: die komplette Flora und Fauna hat sich über jahrtausende zusammen mit dem Efeu entwickelt. Es gibt sogar sehr enge Verflechtungen (wie zum Beispiel die Efeu-Seidenbiene). Invasive Arten sind dagegen Arten die von Menschen in ein neues Gebiet verschleppt worden sind und in den für sie neuen Ökosystemen (zu gut) überleben (weil die Arten des Ökosystems nicht auf sie eingestellt sind) und die dann noch negative Eigenschaften für Ökosystem und/oder Menschen haben. Ja Efeu ist in einigen Bereichen der Welt (Bsp: Amerika, Australien) ein invasiver Neophyt. Aber wüsste nicht wie der Efeu hier invasiv werden kann, dominant vielleicht, aber invasiv beißt sich in diesem Fall mit der Definition. Ich konnte leider auf der Website von der IUCN nicht finden, dass Hedera helix in Deutschland invasiv ist, deswegen falls Sie gerade den Link noch dazu haben, würde mich das sehr interessieren.

      Antworten
  6. Raymond Funke

    Hallo,

    Um ehrlich zu sein ich war überrascht die „Myten“ zu lesen. Ich bin mit diesen „Mythen“ in bitterer Ralität konfrontiert. Im Moment befreie ich einen verwilderten (geschätzte 35 Jahre, Efeustammdurchmesser 15cm) Olivenhain. Grundsätzlich mal, JA Efeu macht Bäume kaputt! Zu den „Mythen“ kann ich folgendes sagen:
    – Blutsauger, kann ich mir auch nicht vorstellen, aber in meinem Fall Wasserkonkurrent
    – Beschatter, ja die Beschatteten Äste des Baums werfen die Blätter ab und trocknen aus.
    – Ersticker, ja unter den dicken Efeustämmen verrottet das Kambium des Baums
    – Erwürger, ja ich habe das fotografisch dokumentiert es ist mir allerdings noch nicht klar wie das funktioniert Das Efeu bildet wie Rippen seitlich aus dem Hauptstamm.
    – Diebisch, ja besonders in Trockenen Pflanzungen

    Der Ablauf über die gut 30 Jahre sieht wie folgt für die umgekommenen Bäume aus. (ein paar konnten wir hoffentlich retten, sie treiben zumindest wieder aus)
    – Das Efeu erklimmt über die Jahre die Krone des Baumstammes
    – Der Kopf des Efeus wird übergewichtig und Füllig
    – unter den Stämmen des Efeus wird das Kambium zerstört, vermutlich durch das feuchte erstickende Milieu
    – Bei Sturm hält der Stamm einerseits dem Übergewicht andrerseits der Schwächung des Baumstammes nicht mehr Stand und fällt
    – Nach kurzer Zeit Wird alles unter Brombeeren „begraben“ und das Efeu stirbt auch. Also die Schädigung des Baums bringt dem Efeu nur ein paar Jahrzehnte Vorteile.

    Ich möchte aber trotzdem noch erwähnen, dass ich Efeu sehr schätze und zwar bilden die Stämme des Efeus ein regelrechtes Stützgewebe für Trockenmauern. Hier pflege ich nur in dem ich überhängende Efeuköpfe zurückschneide und auch jährlich das Blattwerk an der Mauer etwas zurückstutze.

    In einer Baumplantage hat Efeu aber nichts verloren. Allein schon damit das schützende Moos an den Baumstämmen nicht zerstört wird und natürlich langfristig auch nicht der Baum.

    Antworten
  7. Biggi

    Hallo,
    mein sehr alter Nussbaum war von Efeu befallen. Der Stamm des Efeus war schon sehr dick (ca.16 cm). Ich hatte das Gefühl, dass er langsam abstirbt und keine Blätter mehr bekommt. Meine Nachbarin (Naturfreak) meinte, dass das entfernen des Efeus ein großer Fehler gewesen ist. Habe ich da wirklich was falsch gemacht?

    Antworten
  8. Fritz Falkner

    Meine Ligusterhecke ist von Efeu durchzogen.
    Schadet Efeu dem Liguster?
    Bitte um Info per Mail!

    L.G.
    Fritz Falkner

    Antworten
  9. Klar

    Balance halten!
    An meiner Rieseneiche wächst ein Riesenefeu. Um das Wachstum dieses attraktiven Efeus zu begrenzen, säge ich diesen unten an seinen teils armdicken Stämmen ein, über die Jahre bis zur Hälfte des Durchmessers. Jedes Jahr an den gleichen Stellen ein wenig mehr mit einer dünnen Handsäge. Aber Achtung, mit Fingerspitzengefühl und genauer Beobachtung! Ich möchte den Efeu ja nur bremsen, nicht abtöten. Es funktioniert! Auch Dendrologen überzeugten sich davon.. .

    Antworten
  10. D.Schulthess

    Ich bin soeben auf diesen Artikel gestossen und kann einfach nicht glauben, dass Bäume und Efeu in solch Symbiose zusammenleben. Seit Jahren beobachte ich den Wald an verschiedenen Orten in Deuschland und der Schweiz. Er hat sich enorm verändert, die meisten Bäume etwa auf dem Gebiet der langen Erlen, Basel sind am Absterben. Dies hat bestimmt den Hintergrund, dass sie von Klimawandel und Luftverschmutzung geschwächt sind – aber man kann deutlich die verschiedenen Phasen des Todeskampfes der Bäume boebachten. Zuerst Efeu nur den Stamm hoch, dann dass Abwürgen grösserer Äste, die nach und nach alle absterben.. hin zum zur kompletten Efeu Einkleidung – der Baum ist dann in den meisten Fällen schon tot. Ähnlich einer Vogelscheuche sind dann nur noch Stamm und Ast-Stummel zu sehen.
    Das betrifft fast 90% aller Bäume auf dem Gebiet. Es wird nichts getan, nicht einmal versuchsweise.. ich verstehe es nicht. Vom Efeu befreit, würden auch geschwächte Bäume wieder besser wachsen, das erscheint mir trotz Verständnis für einzelne oben erklärten Mythen – ziemlich klar.
    Noch vor 10 Jahren hat man in vielen meiner beobachteten Wälder kaum Efeu finden können. Es erscheint sehr invasiv und Waldspaziergänge bringen mehr Aufregung denn Erholung.

    Antworten
  11. L. Gliese

    Hallo,
    Hedera helix ist eine in Deutschland heimische Pflanze und kann daher gar nicht in Deutschland invasiv sein. Es ist richtig das der Efeu in anderen Ländern wie den USA und Australien invasiv ist. Jedoch ist er bei uns heimisch genau so wie Rotbuche und Stieleiche.

    Antworten
    • hello world

      Prädikate wie invasiv mögen zwar dem geneigten Gärtner eine Indikatorvokabel sein, was er dulden und nicht dulden darf, jedoch interessiert dies – in unserem Fall hier – den Baum überhaupt nicht. Was eine Rolle spielt ist die Frage, was ich erreichen möchte. In diesem Sinne wäre zu klären, ob Efeu seine Wirtspflanze (hier: Trägerpflanze) tötet oder so schwächt, dass sie den Umweltbedingungen nicht mehr standhalten kann oder ob eine sympbiotische Beziehung zwischen beiden entsteht.
      Es spielt hierbei die Bezeichnung invasiv genauso wenig eine Rolle, wie das Land in dem die Pflanzen wachsen.

      Invasion ist zudem sehr relativ. Drehen Sie die Zeit ein paar tausend Jahre zurück, so wird jenes, was Sie oder die von Ihnen genutzten Quellen heute als territorial invasiv bezeichnen vielleicht genau dort natürlich vorgekommen sein.

      Woher wissen Sie, was bei heutiger Erwärmung des Klimas an welchem Ort invasiv ist und was nicht?

      Betrachtet man den Menschen und seine Eingriffe in die Natur als nicht invasiv, sondern Teil der Evolution, so sind die hierdurch bedingten Verschleppungen von Pflanzen und Tieren ebenfalls nicht als invasiv zu deuten.

      Die Natur interessiert es herzlich wenig, was Sie als invasiv definieren und was nicht. Nur der Mensch nimmt sich das Recht heraus, die Natur in seinem Interesse zu kategorisieren und manipulieren, in einer Art und Weise, die anderen Lebewesen ein Überleben nicht mehr ermöglicht.

      Wenn etwas invasiv ist, dann die Population Mensch oder kennen Sie natürliche Feinde des Menschen, außer er selbst, Krankheiten und Ressourcenknappheit?

      Begriffschöpfungen wie invasiv dienen ebenso wenig wie technologischer Fortschritt dem Aufrechterhalten oder Wiederherstellen eines ökologischen Gleichgewichts, welches der Menschheit ein Überleben sichert, geschweige denn das Artensterben aufhält. Dies ist Illusion.

      Es ist allerhöchste Zeit, sich von einer anthropozentrischen Denk- und Handlungsweise weitestmöglich zu befreien und damit – und das ist das Paradoxon – der Viabilität der Menschheit selbst zu dienen.

      Antworten
  12. Irene

    Meiner Erfahrung nach werden nur und ausschließlich kränkelnde und geschwächte Bäume (manchmal auch nur kränkelnde Äste) von Efeu erklettert. Für mich ist der Efeu immer ein Alarmsignal : Es zeigt an, dass es dem Baum nicht gut geht…Trockenheit, Insekten- oder Pilzbefall oder Alter usw. können Ursache sein. Efeu ist ein Baumwächter u. Anzeiger des Allgemeinzustandes des Baumes.

    Antworten

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