So schneiden Sie Ihren Buchsbaum richtig

Jeder kennt ihn – den Buchsbaum. Ob im Garten, als Umrandung von Beeten, als einfache Hecke oder Formgehölz in einem Park. Der Buchs ist eine vielschichtig nutzbare Pflanze, die Schnitte gut verträgt. Der Phantasie sind beim Formschnitt damit keine Grenze gesetzt. Als immergrüne Pflanze verzaubern die Büsche auch im Winter jedes Gärtnerherz. Ist die gewünschte Kontur des Buchses durch guten Schnitt erreicht, bleibt sie mit wenig Aufwand über lange Zeit in Form. Für den richtigen Buchsbaumschnitt braucht es lediglich etwas Übung.

Der richtige Schnitt

Schneiden Sie regelmäßig die neuen Triebe des Buchses zurück. Bringen Sie den Buchs zuerst grob in Form und verfeinern Sie Stück für Stück Ihre Arbeit. Dabei ist es ratsam, regelmäßig ein paar Schritte Abstand zu nehmen, um das Werk zu betrachten. So übersehen Sie keine Ecken und Kanten und erhalten ein symmetrisches Ergebnis.

Wenn Sie ihren Buchs in eine bestimmte Form bringen, nehmen Sie nur so viel Blattmaterial von außen weg, dass der Schnitt nicht ins alte Holz geht. Verteilen Sie die Arbeit lieber auf mehrere Schnitte und formen Sie die Pflanze behutsam. Schnitte in dicke Äste können dazu führen, dass dieser Teil des Buchses abstirbt oder nicht neu austreibt. Das verursacht unschöne braune Flecken oder öffnet Eintrittspforten für Pilze und Schädlinge.

Der richtige Zeitpunkt für den Buchsbaumschnitt

Wenn Sie regelmäßig und fachgerecht die Schere ansetzen, halten Sie Ihren Buchsbaum nicht nur in Form. Sie erhalten auch seinen dichten, sattgrünen Wuchs. Beim richtigen Zeitpunkt kommt es auf das Alter Ihrer Buchspflanzen an. Sehr junge Gehölze schneiden Sie früh im Jahr und gerne auch häufiger. Der Schnitt während des Austriebs im Frühling regt das Wachstum an. Schneiden Sie die jungen Bäumchen in dieser Jahreszeit, wachsen sie schneller.

Ältere Pflanzen, welche die gewünschte Form erreicht haben, schneiden Sie am besten in der letzten Juni-Woche. Denn im Juli/August treibt der Buchs noch einmal schwach aus. Die Gehölze tragen danach frisches Grün, das die zurecht geschnittene Form nicht überdeckt. Schneiden Sie nur die Triebe aus dem Vorjahr zurück. Der Buchsbaum erhält mit dieser Methode seine Form und Größe über viele Jahre hinweg und bleibt dicht belaubt.

Ist ein stärkerer Rückschnitt notwendig, schneiden Sie besser im Frühjahr: Dadurch nutzen Sie den starken Austrieb, um größere Schäden am Buchs zu vermeiden. Unterlassen Sie aber Schnitte ins alte Holz, um den Buchs oder einzelne Baumteile nicht irreversibel zu schädigen.

So geht’s rund: Kugel-Schnitt

Um eine stabile Kugelform zu erhalten, die lange Jahre hält, beginnen Sie früh den Buchsbaum zu „erziehen“. Schneiden Sie bereits die junge Buchspflanze kugelförmig. So verzweigt das sich Gehölz stark und bleibt stabil. Starten Sie erst später mit dem Kugel-Schnitt, kann es passieren, dass Ihr Buchs auseinanderfällt, wenn er älter wird.

Schneiden Sie das Buchsbäumchen zunächst grob in die gewünschte Kugelform: Erst unten an den Seiten zwei schräge Schnitte ansetzen, dann die Spitze abflachen, oben die Seiten anschrägen und zum Schluss die Mitte einkürzen. Um beim Feinschliff eine exakte Kugel zu erhalten, empfehlen sich kleine Hilfsmittel. Schneiden Sie aus einem Pappkarton einen Halbkreis in der gewünschten Größe heraus. Die entstandene Negativform benutzen Sie anschließend beim Schnitt als Schablone.

Verdrehte Sache: Spiral-Schnitt

Eine Buchsspirale erreichen Sie auf zweierlei Wegen. Variante eins: Ziehen Sie sich eine einjährige Pflanze heran. Pflanzen Sie das junge Gehölz neben einen gleichlangen Stab und leiten Sie anschließend den Haupttrieb kontinuierlich um den Stab herum. Die Nebentriebe entfernen und Seitentriebe kürzen. Nach und nach wird Ihr Buchs zu einer schönen Spirale. Auf diesem Weg dauert es allerdings, bis die Form gut zu erkennen ist.

Bei Variante zwei formen Sie aus einem Buchskegel mit passender Höhe eine Spirale. Hier dient eine Schnur als Hilfsmittel: Führen Sie diese in der gewünschten Form von der Spitze um den Kegel herum bis nach unten. Entlang der Schnur schneiden Sie den Buchs in Spiralform.

Hilfe für symmetrische Formen

Um gerade Linien zu bekommen, gibt es einfache Tricks. Spannen Sie eine Schnur auf der Höhe, auf der Sie schneiden möchten. Dadurch haben Sie eine Richtlinie, an der Sie sich beim Schnitt orientieren. Auch ein Stück Holz, beispielsweise eine dünne Dachlatte kann als Schablone dienen. Bei Kegelformen befestigen Sie rings um Schnüre am Top oder im Boden. Binden Sie diese an einem Stock direkt über der Spitze des Buchses zusammen. So wird keine Seite steiler als eine andere.

Krankheiten–Erkennen und Handeln

Der Buchsbaum ist nicht besonders anfällig für Krankheiten. Dennoch gibt es Krankheiten, welche zu unschönen Flecken oder abgestorbenen Trieben führen. Regelmäßige Kontrolle und frühes Gegensteuern ist dann wichtig.

Buchbaum-Zünsler

Diese kleine Raupe ist ein echter Nimmersatt. Sie wurde aus Asien eingeschleppt und hat in unseren Regionen wenige Feinde. Spatz und Hausrotschwanz entdecken die kleinen Raupen mittlerweile immer öfters als Leckerbissen. Zur Bekämpfung schneiden Sie die befallenen Triebe ab und entsorgen Sie diese gründlich.

Triebspitzenmilbe

Die Triebspitzenmilbe ist ein kleines Tierchen, welches sich vom Saft des Buchses ernährt. Durch das Saugen wachsen die Blätter in unregelmäßigen Deformationen. Schäden an der Pflanze entstehen nur, wenn sich die Milben ausbreiten. Oft bleiben sie lokal begrenzt. Sie können die befallenen Triebspitzen einfach entfernen und im Hausmüll entsorgen. Mehr ist bei Milbenbefall nicht erforderlich.

Triebsterben durch Pilzerkrankung

Zum Leidwesen aller Buchbaumliebhaber, breitet sich der Pilz Cylindrocladium buxicola rasant aus. Er bringt im schlimmsten Fall den ganzen Buchsbaum zum absterben. Viel kann der Gärtner dem Pilz nicht entgegensetzen. Schneiden Sie die befallenen Triebe ab. Wenn die Infektion dann noch weiter geht, hilft nur, den ganzen Buchs zu enfernen und die oberste Bodenschicht abzutragen um eine Infektion benachbarter Buchsbäume zu vermeiden.

Die Autorinnen: Marina Winkler / Elisabeth Morgenstern

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Quelle:

  • Heinrich Beltz: Formgehölze schneiden erhältlich bei Freeworker
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