Baum des Jahres 2017: Die Fichte
Holzverwendung bei Fichte
Die Fichte ist in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert als „Brotbaum“ der Forstwirtschaft bekannt. Nach der völligen Übernutzung der Wälder benötigte das Land eine Baumart, die gute Holzeigenschaften aufweist, dabei aber möglichst schnell wächst. Die Fichte war für die damalige Zeit der perfekte Baum. In großen Monokulturen wurde sie zum industriell wichtigsten Werkstoff, denn das Holz der Fichte ist vielschichtig einsetzbar und hat hervorragende Baueigenschaften.
Holzeigenschaften der Fichte
Die Fichte bildet kein farbiges Kernholz. Das Holz hat eine hell-weiße, leicht gelblich bis rötliche Farbe. Im Laufe der Zeit dunkelt das Holz jedoch nach. Die gleichmäßigen Jahrringe sind durch dunkles Spätholz gut abgegrenzt. Sogar die Harzkanäle sind als weiße Punkte im Querschnitt erkennbar. Das Holz der Fichte ist im Vergleich zu anderen Hölzern nicht sehr dicht und gilt deshalb als Weichholz.
Verwendung von Fichtenholz
Fichtenholz ist ein echter Allrounder. Es ist leicht und hat trotzdem eine elastische und stabile Struktur. Diese positiven Eigenschaften machen das Holz zum optimalen Baustoff für Möbel und auch Bauholz. Heute werden aus der Fichte auch Press-, Span- und Sperrholzplatten gefertigt. Durch seine weiche Struktur ist das Holz auch hervorragend zum Schnitzen und Drechseln von Spielzeug, Krippenfiguren oder Holzgefäßen geeignet.
Klangholz
Auch zur Herstellung von Musikinstrumenten ist Fichtenholz gut geeignet. Vor allem Streichinstrumente, aber auch Klaviere werden bevorzugt aus der Fichte gefertigt. Hier kommt der Ton durch die Schwingungen des Resonanzkörpers zustande. Am besten eignen sich Bäume, welche sehr langsam gewachsen sind und die Jahrringe wenige Millimeter Breite haben. In den Hochlagen der Berge, wo die Wachstumsphase lediglich wenige Monate beträgt, finden sich daher die besten Werthölzer.
Papierherstellung
Die Fichte eignet sich auf Grund ihrer niedrigen Dichte und des hohen Anteils an Frühholz sehr gut für die Papierherstellung. Der Energieverbrauch ist somit geringer, als bei anderen Hölzern. Auch die helle Farbe des Holzes spielt der Produktion entgegen.
Fazit
Die Fichte hat trotz ihres stark diskutierten Daseins durchaus seine Berechtigung in der Holzverwertung. Ihr Holz ist vielfältig einsetzbar und überzeugt durch gute Eigenschaften. Es bleibt spannend, wie sich die Pflanzung und somit auch die Nutzung der Baumart in Zukunft entwickeln wird.
Die Autorin: Marina Winkler
Ähnliche Artikel auf dem Baumpflegeportal:
Quellen:
- Die Fichte ist Baum des Jahres
- Waldwissen: Verarbeitung von Papier