Neuer Baum der Bayern: Tanzlinde in Isling

Jahrhundertelang stand in der Nähe von Eichstätt in Oberbayern einer der ältesten Bäume Deutschlands. Mit neun Metern Stammumfang, 22 Metern Höhe und einem Kronendurchmesser von mehr als 30 Metern gehörte die Bavaria-Buche zu einem der berühmtesten Bäume in Bayern. Sie war auch als „Baum der Bayern“ bekannt. Die bereits altersschwache Rotbuche wurde aber durch einen Sturm am 19. August 2013 zerstört. Deshalb hat der Bayerische Rundfunk zur Wahl eines neuen Baums der Bayern aufgerufen. Sieger ist die Tanzlinde in Isling.

Der Baum der Bayern

Der Bayerische Rundfunk veranstaltete in der Sendung „Wir in Bayern“ einen Wettbewerb, um den neuen „Baum der Bayern“ zu küren. Aus rund 200 Einsendungen wurden zehn Kandidaten nominiert und ausführlich vorgestellt. Den Titel „Baum der Bayern“ gewann schließlich die Tanzlinde in Isling (Oberfranken) mit rund 10.000 Stimmen.

Islinger Tanzlinde ist der neue Baum der Bayern

Seit Generationen feiert Isling jedes Jahr das Lindenfest auf dem Marktplatz. Im Mittelpunkt steht dabei die Tanzlinde – eine imposante Symbiose aus Lindenbaum, Holzkonstruktion und einer gemauerten Einfassung. Das ehrwürdige Ensemble bietet genug Platz für Musikanten und Feierlustige. Mit bunten Lampen geschmückt feierte man bis vor kurzem sogar auf zwei Etagen. Jetzt ist nur noch die untere Balkenlage begehbar. Die Islinger Tanzlinde wird auf 800 Jahre geschätzt, hat einen Stammumfang von 7 Metern und ist 14 Meter hoch mit einem Kronendurchmesser von 14 Metern. Das Wahrzeichen ist allseits beliebt und wird sorgsam gepflegt. Wer auf dem Mainwanderweg oder Frankenweg wandert, kann sich auf einer Bank im Schatten ihrer Krone erholen.

Die Tanzlinde als geselliger Mittelpunkt des Dorfes

Tanzlinden haben vor allem in Oberfranken und Thüringen eine lange Tradition. Sie waren als zentraler Treffunkt für Feste und Versammlungen sehr beliebt. Holzkonstruktionen leiteten den Wuchs der Äste in die Form einer Überdachung. Durch sorgsame Pflege entstanden so im Laufe der Jahrhunderte imposante Gebilde, von denen einige noch heute als Naturdenkmäler geschützt sind.

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Die Autorin: Martina Häge

 

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