(Kugel-) Robinie richtig schneiden

Die Robinie (Robinie pseudoacacia) bekleidet wegen ihrer gefiederten Blätter auch den Titel der „Scheinakazie“. Sie erinnern stark an die Blätter der Akazienarten und haben teilweise eine Länge von 30 Zentimetern. Der Baum erreicht ungefähr 25 Meter Höhe und ein Alter von bis zu 200 Jahren. Ihre ursprüngliche Heimat ist Nordamerika und ist bei uns winterhart. Die grüne bis braune Rinde ist, ähnlich wie ihre Früchte, giftig.

Robinie als Gartenbaum

Durch ihren schönen Wuchs und die anspruchslose Art gilt sie als beliebter Gartenbaum. Sie erfreut Mensch und Insekt mit ihrer wohlriechenden Blütenpracht von Mai bis Juni. Für kleine Gärten ist eine Unterart besonders gut geeignet:

Die Kugelrobinie

Die „Robinia pseudoacacia umbraculifera“ besticht durch eine kugelige Krone. Die Kugelrobinie erreicht ungefähr zwei Meter Höhe und bildet im Alter eine Kronenbreite von vier bis fünf Metern aus. Sie gedeiht an einem sonnigen, windstillen Ort am besten, da die dünnen Triebe windbruchgefährdet sind. Die langsam wachsende Zuchtform bildet die kugelige Kronenform auch ohne Formschnitt aus. Sie hat weder Blüten noch Dornen, was sie zu einem pflegeleichten, wenig aufwendigen Gartenbaum macht.

Richtiger Schnitt für Kugelrobinie

Die Kugelrobinie benötigt nicht zwingend einen Formschnitt und ist zudem extrem schnittverträglich. Ohne regelmäßige Pflege erreicht die Krone einen Durchmesser von mehreren Metern. Soll der Baum an einer Straße, als Allee- oder Park Baum dienen, bietet sich ein Formschnitt an. Auf diese Weise lässt sich die Krone nach individuellen Vorstellungen erziehen. Es stehen drei unterschiedliche Schnittmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Auslichten der Krone
  • Einkürzen der Krone
  • Radikaler Rückschnitt

Auslichten der Krone

Hat der Baum eine ideale Kronengröße und keine auffälligen Schäden, empfiehlt sich ein vorsichtiger Schnitt. Lichten Sie die Krone aus, indem Sie kleinere Zweige, die Schäden aufweisen, mit einer Gartenschere oder Handsäge abschneiden. Schneiden Sie direkt am Astansatz unmittelbar vor dem Astring, um die Abschottung gegen Pilze und Bakterien zu erleichtern. Saubere, gerade Schnittflächen verbessern den Wundverschluss. Aus Gründen der Symmetrie kann es passieren, dass auch gesunde Äste stören. Auch hier gilt: Schnittführung beachten!

Einkürzen der Krone

Hat der Baum kleinere Schäden im äußeren Kronenbereich erlitten, ist es hilfreich, die gesamte Krone um 2/3 einzukürzen. So kann sich im nächsten Jahr erneut eine gleichmäßige Form bilden. Schneiden Sie immer auf schlafende Augen zurück, um den Neuaustrieb zu erleichtern.

Radikaler Rückschnitt

Lediglich bei großen Schädigungen der Krone ist es ratsam, eine radikale Kappung vorzunehmen. Hier herrscht immer ein gewisses Risiko, dass der Baum abstirbt. Achten Sie darauf, dass Sie immer oberhalb der Veredelungsstelle schneiden. Verletzten Sie diese Stelle, so treibt die Unterlage aus und der Baum verliert seine typische, kugelige Form. Nach dem Austrieb stehen die Äste oft in Konkurrenz, sodass die nächsten Schnittmaßnahmen der Auslichtung der Krone dienen. Bleiben Äste zu dicht beieinander, verliert die Krone ihre lockere Gestalt und beschattet sich selbst. Ergebnis sind oft absterbende Äste im Kroneninneren.

Schnittzeitpunkt

Der beste Zeitpunkt für einen Schnitt an Robinie ist der Spätherbst und das zeitige Frühjahr vor dem Austrieb. Schneiden Sie nicht an Tagen mit Frost und auf keinen Fall zum Austriebsbeginn. In dieser Zeit stehen die Bäume im beginnenden Saftfluss und vertragen Schnittmaßnahmen nicht mehr so gut. Allgemein sind Kugelbäume sehr schnittverträglich. Kleinere, ästhetische Schnitte im Außenastbereich sind auch während der Vegetationszeit erlaubt. Sie helfen, eine gleichmäßige Kronenform zu erhalten.

Die Autorin: Marina Winkler

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