Wie verschließe ich ein Loch in einem alten Kirschbaum?

User fragen Baumpfleger

Ich habe einen alten Kirschbaum (Süßkirsche) der schon mehrere Äste verloren hat. Sie haben sich auch gut verschlossen. Jetzt haben wir bemerkt, dass doch etwas an einer Schnittstelle lose war: Dort fiel eine Art Pfropfen heraus. Es kam ein Loch zum Vorschein, in dem Asseln sich ein Heim gebaut hatten. Es war alles kurz und klein gefressen. Wir haben die Asseln dann heraus geholt. Das Loch ist circa 15 bis 20 Zentimeter tief und hat fünf bis acht Zentimeter im Durchmesser. Der Kirschbaum hat an der Stelle ungefähr 60 bis 80 Zentimeter Durchmesser insgesamt. Wie kann ich die Asseln am Wiedereinzug hindern und wie kann ich das Loch verschließen? Denn ich will nicht das zum Beispiel Wespen dort einziehen, denn dort spielen auch kleine Kinder.

Nur in Ausnahmefällen mit PU-Schaum verschließen

Baumpfleger antworten Usern

Löcher entstehen im Baum, wenn Äste abgeschnitten werden oder ausbrechen. Die Wasserleitungsbahnen und der Kern des Astes bestehen aus Gewebe, das sich nicht selbst reparieren kann. Denn Bäume heilen nicht. Nur die fast außenliegende Kambiumschicht ist dazu in der Lage. Alles was tot ist in der Natur, wird zersetzt. So entsteht früher oder später ein Loch. Wurde nur der Ast abgeschnitten, grenzt sich das Gewebe des Stamms gegenüber dem abgestorbenen Gewebe des Astes ab und bildet eine Schutzbarriere. Das Loch begrenzt sich dann auf das Astgewebe, das vom Stammgewebe umschlossen wird. Das Abgrenzen der Fäule gelingt dem einen Baum besser, dem anderen schlechter. Das hängt von der Baumart, dem Baumalter und dem Vitalitätszustand ab.

Der Baum ist ein Ökosystem. Viele Tiere und auch Pflanzen nutzen den Baum in irgendeiner Weise. Das können Fledermäuse, Vögel, Spinnen, Asseln, Bienen, Hornissen, Pilze, Bakterien usw. sein. Viele Insektenarten nutzen die Rinde als Schutz oder zur Eiablage. Nektar, Pollen, Früchte und Blätter dienen als Nahrung, das Holz als Wohnung, der gesamte Baum als Jagdrevier für Tiere auf Beutefang.

Knick in der Optik?

Ihr Baum hat schon einmal bessere Zeiten gesehen oder Sie wollen sich vergewissern, dass es ihm gut geht? Sie trauen sich einen umfangreichen Pflegeschnitt nicht zu und wissen eigentlich gar nicht, wie das geht? Das macht nichts, denn über die Suchfunktion des Baumpflegeportals finden Sie schnell eine*n qualifizierte*n und erfahrene*n Baumpfleger*in.

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Solange keine unmittelbare Gefahr ausgeht (evtl. Wespen oder Hornissen), brauchen Sie eigentlich nichts zu unternehmen. Kinder können – natürlich altersabhängig – durchaus Natur verstehen, wenn man sie ihnen erklärt.

Sind Wespen vorhanden und schätzen Sie diese als Gefahr ein, können Sie sich überlegen, ob Sie mit PU-Schaum den Locheingang am Kirschbaum abdichten. PU-Schaum ist ein Kunststoff, somit ein Fremdkörper in der Natur. Er steht auch in Verdacht, krebserzeugend zu sein. Der Baum lebt und wird dicker. Es besteht immer die Möglichkeit, dass sich Tiere einen Zugang zur Höhlung verschaffen – auch mit PU-Schaum. Der Pilz, der das Holz zum Faulen bringt, wird weiter sein Unwesen treiben und sich durch den Schaum nicht aufhalten lassen.

Der Autor: Johannes Bilharz

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1 Antworten
  1. Baumpflegeportal

    Kommentar von Christian Hönig via Facebook:
    Bitte keinen Rat geben wie, man könne Löcher einfach verschließen! Eine Baumhöhle zu verschließen, kann einen Verstoß gegen den gesetzlichen Artenschutz darstellen. Die Baumeigentümerin könnte dadurch eine Ordnungswidrigkeit begehen. Auch wird PU Schaum den Pilzbefall nicht nur nicht aufhalten, sondern in der Regel auch noch begünstigen

    Antworten

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